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Sudan-Krise

Sudan: Gewalt verschärft Not

Nothilfe
Letzte Aktualisierung: 05.12.2024
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Seit April 2023 hat der Konflikt im Sudan eine der größten humanitären Krisen und Vertreibungen weltweit ausgelöst. Bis Juni 2024 wurden insgesamt 10 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben: 7,7 Millionen sind innerhalb des Sudans auf der Flucht, mehr als 2 Millionen Menschen sind außer Landes geflohen. Der Tschad ist das am stärksten von der Sudan-Krise betroffene Land. Mehr als 600.000 Flüchtlinge sind im Osten des Landes angekommen und jede Woche kommen Tausende dazu. Wir leisten im Sudan und im Tschad Nothilfe.

Schon vor Beginn der Kämpfe waren im Sudan 15,8 Millionen Menschen, ein Drittel der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nach Kämpfen und Zusammenstößen in der sudanesischen Region Darfur im April 2023 sind über 300.000 Menschen in den Tschad geflohen, um in der Grenzregion des Nachbarlandes Schutz zu suchen. „Als eines der ärmsten Länder der Welt kann der Tschad diese zusätzliche Herausforderung nicht allein stemmen“, betont Régis Jabo, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe im Tschad. Gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund helfen wir mit unseren Partnern vor Ort.

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  • Um der notleidenden Bevölkerung im Sudan möglichst schnell zu helfen, haben wir ein Pilotprojekt mit einem Netzwerk lokaler Gemeindeorganisationen gestartet. Die Organisationen im Netzwerk Emergency Response Room (ERR) teilen die Ressourcen untereinander und können so sicherstellen, dass die begrenzten Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Momentan gibt es mehr als 200 Organisationen die Hilfe in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Schutz und Sicherheit leisten.  

    Im Rahmen des Projekts werden den lokalen Gemeindegruppen Bargeldzuschüsse (Cash-Grants) gewährt, um zuvor vorgeschlagene Hilfsaktivitäten in ihren Gemeinden umsetzen zu können. Dazu gehört beispielsweise die Verteilung von Lebensmitteln und Trinkwasser oder medizinische Versorgung.

  • Zusammen mit dem Partner Lutherischer Weltbund unterstützen wir zudem im Osten des Tschad mehr als 25.000 Menschen. Wir errichten Bohrlöcher für Trinkwasser, bauen Latrinen, Duschen und Handwaschstationen in Flüchtlingsunterkünften. Gebäude wie Latrinen werden mit einer solarbetriebenen Beleuchtung ausgestattet, um die Sicherheit für Frauen und Mädchen zu erhöhen. Unser Fokus liegt auf besonders gefährdeten Menschen wie Schwangeren, stillenden Müttern oder Menschen mit Behinderungen. Deshalb erhalten weitere 2.400 Haushalte je nach Bedarf zusätzlich Hygiene- oder Haushalts-Sets.
  • Auch viele Menschen im Osten des Tschads, die jetzt Geflüchtete aufnehmen, leben in extremer Armut. Auch sie profitieren zum Teil von den Maßnahmen.
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Nachrichten aus dem Projekt
46 Sekunden
Im Video: Situation vor Ort Vom 05.12.2024

Tommy Ramm, Pressesprecher der Diakonie Katastrophenhilfe, berichtet aus dem Tschad über die aktuelle Situation der Betroffenen und Einblicke über die Hilfsmaßnahmen mit unseren lokalen Partnern.

Nachrichten aus dem Projekt

Vom 05.12.2024

Im Video: Situation vor Ort

Tommy Ramm, Pressesprecher der Diakonie Katastrophenhilfe, berichtet aus dem Tschad über die aktuelle Situation der Betroffenen und Einblicke über die Hilfsmaßnahmen mit unseren lokalen Partnern.

Vom 04.12.2024
Lambert Coleman/Diakonie Katastrophenhilfe

Betroffene vor Ort: Hilfe im Camp reicht kaum zum Überleben

Suad Omar und ihre vier Kinder kamen im Mai 2023 in das Flüchtlingscamp Farchana. In ihrer Nachbarschaft wurden durch die Konflikte etwa 300 Menschen durch Bomben und Schüsse getötet. Gemeinsam mit ihren Schwester, ihrem Bruder und ihren Kindern machte sich Suad auf den Weg in das Nachbarland Tschad. Von der Unterstützung, die sie und ihre Kinder monatlich erhalten (14€ pro Person), kann sie kaum genug Lebensmittel wie Sorghum oder Öl kaufen. Ihr früheres Leben im Sudan war gut: Suad arbeitete als Lehrerin und hatte ein gutes Auskommen. Jetzt ist schwer, unter den hiesigen Bedingungen zu überleben. Viele Menschen essen mehrere Tage lang nichts, weil es an Lebensmitteln oder Geld fehlt - sogar Kinder. „Wenn sich diese Situation nicht bald verbessert, werden wir in ein anderes Land gehen müssen, um ein besseres Leben zu führen.“, so Suad.

 

Ihr Ansprechpartner für weitere Fragen

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Carsten Obergfell

Service für Spenderinnen und Spender

+49 30 65211-4722service@diakonie-katastrophenhilfe.de

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