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Katastrophen treffen Frauen stärker

Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark von Naturkatastrophen betroffen. Sie haben nicht nur ein höheres Risiko, bei einer Katastrophe zu sterben, sondern werden anschließend auch häufiger Opfer von Gewalt. Trotzdem werden Frauen oft nicht in Fragen der Katastrophenvorsorge eingebunden. Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir weltweit Nothilfe für Frauen in Katastrophen und unterstützen sie bei ihrem Recht auf Mitsprache.

Sexualisierte Gewalt als Waffe

In vielen Teilen der Welt sind Frauen und Mädchen gegenüber dem männlichen Geschlecht stark benachteiligt. Ob mangelnder Zugang zu Bildung, alltäglicher Sexismus oder häusliche Gewalt - die Diskriminierung erstreckt sich über alle Bereiche des Lebens. Auch von Katastrophen und Krisen sind Frauen unverhältnismäßig stark betroffen: Sexualisierte Gewalt wird in fast allen Kriegen oder bewaffneten Konflikten weltweit als systematische Kriegswaffe eingesetzt und bei Naturkatastrophen haben Frauen und Mädchen ein 14 Mal höheres Risiko zu sterben als Männer. Auch bei dem schweren Tsunami in Asien 2004 waren 70 Prozent der Todesopfer Frauen.

Die Gründe für die starke Betroffenheit in Katastrophen sind vielfältig: Da Frauen seltener Schwimmen lernen, können sie sich beispielsweise bei einem Tsunami und Überschwemmungen schlechter in Sicherheit bringen. Zudem werden sie meist spät vor einer bevorstehenden Katastrophe gewarnt. Auch auf der Flucht sind es oftmals die Frauen, die für die Betreuung ihrer Familienangehörigen, also von älteren Menschen und Kindern verantwortlich sind und sich weniger um ihre eigene Sicherheit kümmern können.

Frauen benötigen besonderen Schutz

Da Frauen meist für Haushalt und Kinderbetreuung zuständig sind, werden sie auch bei Fragen der Katastrophenvorsorge selten eingebunden. Ein fataler Fehler, denn Frauen benötigen in Katastrophensituationen mehr Schutz und kennen die Probleme am besten. Hierzu zählt zum Beispiel der Schutz vor sexuellen Übergriffen, weshalb sich die Diakonie Katastrophenhilfe für geschlechtergetrennte Sanitärräume einsetzt. Auch das Verteilen von Hygienepaketen mit Menstruationsartikeln ist ein wichtiger Bestandteil von Nothilfe.

Auch sind es oftmals Frauen, die auch in Katastrophengebieten für das Wasserholen verantwortlich sind. Da die Wege lang und gefährlich sein können, ist es wichtig, mehr Trinkwasserstellen zu bauen, wie beispielsweise in Bangladesch. Dank der Reparatur von Sandfilteranlagen werden Frauen weniger krank und haben kürzere Wege. Um nächtliche Wege zu Latrinen oder Trinkwasserstellen sicherer zu machen, haben wir beispielsweise in Cox' Bazar, dem weltweit größten Flüchtlingscamp in Bangladesch solarbetriebene Straßenlaternen installiert. Im Rahmen eines Schutzprojektes wurden geschlechtergetrennte Räume geschaffen, wo Kindern und Jugendlichen Wissen über geschlechtsspezifische Gewalt, Kinderheirat und Missbrauch vermittelt wird. Zudem können sie in den Räumen geschützt spielen und Kind sein.

Video: Frauen in Katastrophen

Nothilfe leisten und Frauenrechte fördern

Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen setzen wir uns weltweit für Frauen und Mädchen ein. Auch in den Ländern, in denen es besonders schwierig ist, Hilfe zu leisten: In Afghanistan werden die Rechte von Frauen seit der Machtübernahme der Taliban systematisch abgebaut und Frauen von humanitärer Hilfe ausgeschlossen. Auch dort sind wir mit Partnern vor Ort und leisten Nothilfe. Unterstützen Sie uns dabei, der Ungerechtigkeit entgegenzutreten und an der Seite der Frauen in Katastrophengebieten zu stehen!

Projekte zum Thema

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Besserer Schutz vor den Folgen des Klimawandels

Bangladesch trifft der Klimawandel besonders stark. Der größte Teil des Landes liegt nur wenige Meter über den Meeresspiegel und im Delta großer Flüsse wie Ganges und Brahmaputra. In den küstennahen Gebieten im Südwesten von Bangladesch ist der Mangel an Trinkwasser hoch. Durch die Salzwassereindringung ins Grundwasser leidet die Bevölkerung unter verschiedenen Infektionskrankheiten - besonders Frauen sind betroffen.

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Nothilfe für Überlebende sexualisierter Gewalt

Haiti, das ärmste Land Lateinamerikas, ist stark von Naturkatastrophen wie tropischen Stürmen, Dürren und Erdbeben betroffen. Die Sicherheitslage hat sich 2023 verschlechtert, Hauptverkehrswege werden von bewaffneten Banden kontrolliert und das Risiko sexueller Gewalt für Frauen und Mädchen hat sich erhöht. Wir leisten mit unseren lokalen Partnern Prävention und Nothilfe.

Ihr Ansprechpartner für weitere Fragen

Bild von Carsten Obergfell

Carsten Obergfell

Service für Spenderinnen und Spender

+49 30 65211-4722service@diakonie-katastrophenhilfe.de