Kein Zuhause, kein Schlafplatz, keine richtige Toilette: Das Leben der 28-jährigen Canan* und ihrer Familie war monatelang unglaublich schwierig. Seit die Erdbeben im Februar 2023 ihr Haus komplett zerstörten, hat die Familie große finanzielle Probleme. Die Mutter von drei Kindern erzählt, unter welchen Bedingungen die Familie in den letzten Monaten gelebt hat und warum die Unterstützung von Support to Life, Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, so wichtig ist.
Ihr Zuhause wurde durch die Erdbeben 2023 zerstört, und obwohl sie die Katastrophe knapp überlebten, war das Erlebte traumatisch. Gemeinsam mit etwa 60 anderen Menschen fanden sie vorübergehend Unterschlupf in einem halbfertigen Schuppen eines Nachbarn, der nur teilweise Wände und ein Dach hatte. Hier lebte Canans Familie vier Monate lang, bis sie ein Zelt erhielten. Sie bemühten sich, den Schuppen mit kleinen Fundstücken aus den Trümmern gegen die Kälte zu schützen. Als schließlich Zelte zur Verfügung standen, errichteten sie diese gemeinsam mit anderen Nachbarn auf einer freien Fläche in der Nähe. Statt in ein Zeltlager umzuziehen, bevorzugten sie es, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Sie lebten etwa fünf Monate in den Zelten, bevor sie es sich leisten konnten, einen Container zu kaufen. Dieser Container, der 21 Quadratmeter misst und weder über eine Küche noch ein Bad verfügt, ist nun seit acht oder neun Monaten ihr Zuhause.
„Das Leben im Zelt war extrem hart.Es gab Ungeziefer, und es war sehr schwierig, die Kinder zu schützen.Wir konnten nicht einmal schlafen.Regen und Schlamm waren ein großes Problem.Es war sehr schwer, das Zelt sauber zu halten.Auch die Toilette und das Bad waren ein großes Problem.Ein Nachbar hatte eine mobile Toilette, und vier oder fünf Monate lang mussten wir um Erlaubnis bitten, sie benutzen zu dürfen.Etwa zwei oder drei Monate nach dem Erdbeben lernten wir Support to Life kennen.Sie holten die Kinder ab und brachten ihnen Snacks, Kleidung und Schulmaterial.Sie spielten Spiele mit den Kindern, um ihnen zu helfen, ihre Angst vor dem Erdbeben zu überwinden.Dann brachten sie Hygienekits und Lebensmittel.Sie haben uns nie allein gelassen.“, erzählt Canan.
Im Sommer verschärfte sich die Situation hinsichtlich der sanitären Anlagen noch weiter. Um das Badewasser für ihre Kinder zu erwärmen, waren Canan und ihre Familie gezwungen, Feuer zu machen. Dieses Problem brachten sie bei einer Bedarfsermittlung der Hilfsorganisation Support to Life vor. Fünf Monate nach dem Erdbeben installierte die Organisation Toiletten und Bäder im Zeltbereich, die auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht wurden, indem Rampen angebracht wurden. Das Team besuchte die Anlagen monatlich, um sie zu überprüfen, aufkommende Probleme zu adressieren und notwendige Reparaturen durchzuführen. Seit Juli 2023 sind diese WASH-Anlagen in Betrieb. Canans Familie nutzt, genauso wie einige andere Familien, diese Einrichtungen weiterhin. Canan ist für die Instandhaltung verantwortlich, und das Team von Support to Life setzt seine regelmäßigen Besuche fort, um materielle Unterstützung zu leisten und Wartungsarbeiten vorzunehmen. Finanziell geht es Canans Familie noch nicht besser:Ihr Ehemann arbeitet als Kellner und Hausdiener für einen Tageslohn, aber er hat kein festes Einkommen.
„Wir lebten unter sehr harten Bedingungen.Ich machte mir vor allem Sorgen um meine Töchter.Wir konnten sie nicht einmal baden, und ich hatte Angst, dass sie Läuse oder Krätze bekommen würden.Als Support to Life die Toiletten und Bäder einrichtete, veränderte das unser Leben.Für uns Frauen war das besonders wichtig, weil es uns half, unsere Hygiene aufrechtzuerhalten.Wir haben mit finanziellen Problemen zu kämpfen, daher war die Unterstützung mit Hygienematerialien ebenfalls sehr hilfreich.“