Die Abwürfe von Hilfslieferungen über Gaza sieht Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, skeptisch. Lkw-Lieferungen sind effektiver. Deswegen muss der Druck auf die beteiligten Kriegsparteien gesteigert werden, damit diese dem völkerrechtlich verankerten Schutz der Zivilbevölkerung und deren Recht auf humanitäre Hilfe erfüllt werden kann.
In Gaza droht eine humanitäre Katastrophe. Hilfe aus der Luft beruhigt das Gewissen der internationalen Gemeinschaft, doch die Bevölkerung in Gaza hungert weiter, so Martin Keßler. Zwar beteiligt sich die Europäische Union und weitere Länder an See- und Luftbrücken, um Hilfe nach Gaza zu bringen. Doch die Not ist groß. „Bis eine stabile Versorgung über den Seeweg aufgebaut ist, verstreichen wichtige Wochen und Monate, die die Menschen nicht haben. Abwürfe von Hilfspaketen aus der Luft reichen nicht im Ansatz und gewährleisten in keiner Weise, dass die Hilfe zielgerichtet die Schwächsten erreicht“, sagt Martin Keßler.