Nancy Suarez lebt gemeinsam mit ihren Kinder im indigenen Reservat Panure. Seit der Trennung vom Vater ihren Kinder ist sie finanziell auf sich allein gestellt. Mit traditionellem Kunsthandwerk und dem Verkauf von Mittagsgerichten versucht sie, sich und ihre Familie durchzubringen. Unterstützung bekommt sie von unserer Partnerorganisation Benposta. Neben Schulmaterialien für die Kinder und psychologische Betreuung kann Nancy sich zudem weiterbilden und in Workshops Ideen entwickeln, wie die Gemeinschaft den Weg zur Wahrung der Rechte der indigenen Völker weitergehen kann.
Im indigenen Reservat Panure in San José del Guaviare lebt Nancy, eine Anführerin, Mutter von sechs Kindern, Kunsthandwerkerin und Weberin der ethnischen Gruppe der Tukano Oriental. Im Jahr 2018 trennte sie sich von ihrem Partner und Vater ihrer Kinder. Seitdem haben sich die Belastungen vervielfacht: die finanzielle Unterstützung ist minimal, zeitweise gibt es keine Unterstützung vom Vater ihrer Kinder.
Durch die Bildungseinrichtung Panure lernte Nancy die Organisation Benposa kennen, die Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe. Hier konnte sie als weibliche Anführerin an der Gestaltung der Bürgerbeteiligung mitarbeiten. Sie und ihre Tochter Luna nahmen regelmäßig an Aktivitäten, Workshops und Schulungen teil.
Zusammen mit ihrer Tochter half Nancy bei der Aufrechterhaltung eines Unternehmens, das ihrer Kultur verbunden ist. Sie widmeten sich der Herstellung von handgefertigten Stoffen, die typisch für ihre Kultur sind, und stellten unter anderem Griffe und Taschen her. Dennoch hat Nancy, so erzählt sie mit verzweifelter Stimme, oftmals Schwierigkeiten, Geld zu verdienen. Mit diesem Unternehmen gelingt es ihr jedoch, etwas Geld für den Lebensunterhalt nach Hause zu bringen.
Aufgrund ihrer Rolle als Anführerin konnte Nancy Kontakte zu Menschen außerhalb des Reservats knüpfen und bietet daher manchmal typische Mittagessen wie Fisch in Bananenblättern („pescado moqueado“), Maniok und Ananasbrei an. Dadurch konnte sie sich einige Dinge beschaffen, die sie zuhause zum Kochen nutzen kann und mit denen sie gleichzeitig ihre Kochkünste und ihre Kultur bei den nicht-indigenen Völker und Touristen sichtbar macht.
Als Führungspersönlichkeit und indigene Frau hat sie verschiedene Prozesse der Gemeinschaftsbeteiligung geleitet und unterstützt. Sie war eine der Gründerinnen der Organisation namens Asopamuri, die von und für die Frauen von vier Reservaten der Tukano Oriental gegründet wurde. Sie hatte die Gelegenheit, in andere Gebiete zu reisen, um über die Erfahrungen der Tukano del Guaviare zu berichten und sich weiterzubilden, damit sie und ihre Gemeinschaft den Weg zur Wahrung der Rechte der indigenen Völker weitergehen können.
Nancy freut sich, dass Benposta, Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, ihren Kindern mit Schulmaterialien, Workshops und psychologischer Unterstützung in signifikanter und sichtbarer Weise geholfen hat. Sie sagt, dass es ihrer Tochter Luna gelungen ist, sich als Schülerin zu engagieren und an den Projektaktivitäten teilzunehmen. Außerdem war sie eine der Begünstigten bei der Stärkung des Jugendunternehmertums. Nancy ist durch ihre Tätigkeiten selbstbewusster geworden und hat die Scham und Angst verloren, sich zu beteiligen und ihre Meinung zu äußern.