Tabiza Namayi aus der DR Kongo ist verwitwet und hat acht Kinder. Die 65-jährige kommt eigentlich aus dem Hochland von Itombwe, aber wie so viele musste sie vor gewalttätigen Konflikten in ihrer Gemeinde flüchten. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich ihre Situation weiter verschlechtert. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
„Es wurde immer unsicherer. Am Ende wurde unser Haus geplündert und angezündet. Wir haben alles verloren“, erzählt Tabiza. Es fällt ihr sichtlich schwer, über die Erlebnisse zu sprechen. Mit ihren Kindern floh sie nach Osten in die Provinz Uvira. Seitdem hat die Familie Probleme, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Ihnen fehlt ein sicheres Dach über dem Kopf, genügend Essen und medizinische Versorgung. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich ihre Situation weiter verschlechtert. „Die Ausgangsbeschränkungen und die Inflation der Währung machen unsere Lebensbedingungen immer katastrophaler.“
Als ob die Situation nicht schon schwierig genug wäre, kam es im April zu schweren Überschwemmungen in Uvira. Sintflutartige Regenfälle zerstörten Häuser und Felder in der Region und verknappten die Nahrungsmittel zu einem Zeitpunkt, an dem die Bevölkerung pandemiebedingt zuhause bleiben sollte.
Tabiza sagt, dass sie dank der Hilfe von Groupe Milima und der Diakonie Katastrophenhilfe ihre Lebensfreude zurückgewonnen hat. „Dank dieser Hilfe haben wir noch genug zu essen und können uns mit Trinkwasser versorgen. Und wir besitzen die wichtigsten Alltagsgegenstände. Das bewahrt uns vor dem Betteln bei den Dorfbewohnern.“ An eine Rückkehr in ihre Heimat ist noch nicht zu denken. „Ich hoffe einfach, wieder normal und in Frieden leben zu können“.
Es sind Schicksale wie die von Tabiza, die wir gemeinsam mit Caritas International ins öffentliche Bewusstsein rücken möchten. Mit der Aktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen.“ blicken wir in diesem Jahr vor allem auf Menschen auf der Flucht, die während der Corona-Krise nun auch noch den Gefahren durch das Virus ausgesetzt sind. Dabei können Sie uns helfen.