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Betroffene Familie berichtet: Wochenlang im Wald versteckt

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Zusammen mit ihrem Ehemann Seid Edris (40) und ihren Kindern lebt die 37-jährige Theiba in Yalen Kebele, einer kleinen Gemeinde im Distrikt Kewot in der Nord-Shewa-Zone der Region Amahara.

Die 37-jährige Mutter Theiba musste mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern aus ihrem Zuhause fliehen.

Die Familie besitzt einen halben Hektar Land, das ihnen die Regierung zur Verfügung gestellt hat. Es ist ein hartes Leben, aber die Familie hat ein sicheres Auskommen. Doch vor einem Jahr gerät die kleine Gemeinde zwischen die Fronten des Bürgerkiegs, den die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) und die äthiopische Armee austragen.

20 Tage im Wald versteckt

Als TPLF-Milizen auf ihrem Vormarsch das Dorf einnehmen, bleibt Theiba und ihrer Familie, wie den meisten im Dorf, nichts anderes übrig, als ihr Haus zu verlassen und zu fliehen. 20 Tage verbringen sie versteckt im nahegelegenen Wald. Nur der Vater Seid verlässt während der Besatzung das Versteck, um zuhause nach dem Rechten zu sehen. Auf dem Weg dorthin entdecken ihn TPLF-Kämpfer. Die Männer drohen Seid zu töten und schlagen ihn so brutal zusammen, dass er mit gebrochenen Rippen und schweren Rückenverletzungen zurückbleibt. Wegen der körperlichen und psychischen Schäden ist der einst kräftige Mann, der als Bauer für den Unterhalt seiner Familie gesorgt hat, nicht mehr in der Lage, auf dem Hof und dem Feld zu arbeiten.

Vom Zuhause ist nicht mehr viel übrig

Als Theibas Familie nach dem Rückzug der Milizen in ihr Dorf zurückkehrt, ist von ihrem Haus nicht mehr viel übrig. Sämtliche Lebensmittel, Kleidung und Haushaltsgegenstände einschließlich des Bettzeugs und Kochgeschirrs haben die Rebellen geplündert. Auch zwei ihrer drei Rinder haben sie mitgenommen. Die Familie muss wieder ganz von vorne anfangen. Doch es kommt noch schlimmer. Im September 2022 führt Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Mehr als die Hälfte des Ackerlandes, auf dem sie Sorghum angepflanzt hatten, wird weggespült und unter Sand begraben, bevor sie ernten konnten.

Schulabbruch durch Existenznöte

Die erneute Katastrophe macht das Leben für die Familie noch schwieriger. Die beiden ältesten Söhne, Mohamed (18) und Abdu (16), haben inzwischen die Schule abgebrochen und sich Arbeit gesucht. Sie vermieten im Ort Kamele für den Transport von Waren, um zum Einkommen der Familie beizutragen.

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