Der seit zehn Jahren dauernde Bürgerkrieg in Syrien hat auch viel Wohnraum zerstört. Ein neues Projekt stellt nun 100 Wohnungen fertig, um die größte Not zu lindern.
Die humanitäre Lage in Syrien verschlechtert sich zunehmend. Derzeit sind 13,4 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, es mangelt an vielem. Da weite Teile des Landes weiterhin in Trümmern liegen, ist auch Wohnraum knapp. Häufig teilen sich mehrere Familien wenige bewohnbare Räume. Knapp sechs Millionen Menschen sind daher auf Hilfe für Wohnraum angewiesen, der sie schützt und zur Ruhe kommen lässt.
Viele der Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht sind, teilen sich ihren Wohnraum mit gastgebenden Familien. Das neue Hilfsprojekt richtet sich auf die Unterstützung beider Gruppen. Ziel ist es, 100 unfertige oder beschädigte Wohnungen so zu renovieren, dass sie für die Bewohnerinnen und Bewohner eine menschenwürdige Unterkunft bieten.
Die Renovierung geschieht in mehreren Schritten. Erst müssen die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. Je nach Zustand der Wohnung werden dann Wände verputzt, Fenster und Türen eingebaut, elektrische Anschlüsse und Wasserleitungen gewartet oder ausgetauscht. Dazu kommt die Installation von Toiletten und Wassertanks. Die durch diese Umbauten entstehenden Schutzräume sind gerade für Frauen und Mädchen wichtig. Im Gegenzug dürfen die Eigentümer der Wohnungen ihre Mieter für mindestens zwölf Monate nicht kündigen.
Ein „Cash for Work“-Programm ergänzt das Wohnungsprogramm. 250 Frauen und Männer aus vertriebenen und aufnehmenden Familien arbeiten in der Landwirtschaft bei Kleinbauernfamilien, die auf Unterstützung bei der Ernte angewiesen sind. Für drei Monate erhalten die Erntehelferinnen und Erntehelfer Arbeitsmittel wie Masken, Werkzeuge, Handschuhe, Taschen und Leitern sowie eine Entlohnung von etwa 80 Euro pro Monat.