Umschulung von Binnenflüchtlingsfrauen in Baufachgebieten

Hintergrund
Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hat die politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Lage im Land erheblich beeinträchtigt. Die Stadt Dnipro, im Oblast Dnipropetrovsk hat seit 2022 fast 250.000 Binnenvertriebene aufgenommen, während fast ebenso viele Einheimische mit dem Beginn der Feindseligkeiten evakuiert wurden. Die humanitäre Lage in der Stadt bleibt komplex, erfordert aber weiterhin Unterstützung zur Deckung humanitärer Bedarfe. Viele Binnenvertriebene leben in Notunterkünften oder in Mietwohnungen, was die finanzielle Belastung für die Familien erheblich erhöht. Die steigenden Kosten für Miete und Nebenkosten machen es vor allem denjenigen schwer, die kein stabiles Einkommen haben. Aufgrund des militärischen Konflikts haben viele Menschen ihre Arbeit verloren, weil sie gezwungen waren, ihre Wohnorte zu räumen. Frauen, die ohne ihre an die Front gegangenen Ehemänner zurückbleiben, sind gezwungen, ihre Familien allein zu versorgen. Viele Menschen haben traumatische Ereignisse erlebt, Angehörige und ihr Zuhause verloren, was zu einem hohen Maß an Stress, Angst und anderen psychologischen Problemen führt: Angst vor Armut, Mangel an Arbeit und notwendigen Qualifikationen, sie wissen nicht, wo sie nach Arbeit suchen sollen und sehen keine Zukunftsperspektiven.

Hilfsmaßnahmen
Durch dieses Projekt wird Frauen, die aufgrund des Krieges flüchten mussten, eine Berufs-Ausbildung über eine Dauer von drei Monaten angeboten. Die Auszubildenden werden während der Ausbildungszeit von eine:r verantwortlichen Fallmanager:in betreut werden, um sie zu unterstützen und ihnen Stress, Ängste und Unsicherheit zu nehmen. Darüber hinaus werden Psycholog:innen, die sich auf professioneller Ebene mit diesen Themen befassen, für die psychosoziale Rehabilitation der Teilnehmerinnen herangezogen. Außerdem wird für die Teilnehmerinnen ein warmes Mittagessen bereitgestellt, damit sich die Frauen während ihrer Ausbildung wohl fühlen. Die direkte Ausbildung, das erworbene Wissen und eine staatlich anerkannte Bescheinigung geben ihnen Sicherheit für die Zukunft, da sie mit ihren Fähigkeiten in jeder Situation und in jeder Stadt ihren Lebensunterhalt verdienen können. Nach ihrem Abschluss wird den Absolventinnen eine Stelle angeboten, die mit ihnen vereinbart wird, so dass sie nicht nur die Organisation wählen können, in der sie arbeiten wollen, sondern auch die Form der Beschäftigung - Arbeit in einer Bauorganisation oder Eröffnung eines eigenen Unternehmens. Wird als Beschäftigungsform die Selbstständigkeit oder das Unternehmertum gewählt, so können die Absolventen untereinander ihre eigenen selbstständigen Teams bilden. Sie erhalten eine zusätzliche Ausbildung in den Grundlagen der Führung ihres eigenen Unternehmens und können an einem Wettbewerb teilnehmen, um einen finanziellen Zuschuss zu erhalten. Insgesamt werden 90 intern vertriebene Frauen im Alter von 18-60 Jahren ausgebildet und gefördert, was als Folge 234 Familienangehörige der am Projekt beteiligten Frauen zugute kommt.