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Syrien

Psychosoziale Hilfe und Resilienz

Projeknummer

K-SYR-2023-4047

Bezeichnung

Reaktion auf den Schutzbedarf in den Regionen Deir Azzor, Aleppo und Raqqa durch Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der psychischen Gesundheit der Überlebenden des Erdbebens und des Konflikts

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

GOPA

Kontinent

Asien

Land

Syrien

Gesamtlaufzeit

01.01.2024 - 31.03.2025

Budget

2.000.000 Euro

Hintergrund:
Die Situation in Syrien ist eine der komplexesten humanitären Krisen. 6,8 Millionen Menschen sind innerhalb ihres Landes intern vertrieben – die höchste Zahl weltweit. Die Wirtschaftskrise, Choleraausbrüche, klimatische Schocks und der anhaltende Konflikt verschärfen die bereits prekäre Situation. Besonders gravierend ist die Lage im Norden des Landes, der im Februar 2023 zusätzlich von einem starken Erdbeben getroffen wurde. Die Wirtschaftskrise führt zu steigender Armut, erhöhter Abhängigkeit von humanitärer Hilfe und negativen Bewältigungsstrategien, wie etwa der Reduktion der täglichen Mahlzeiten. Geschlechterspezifische Gewalt (GBV) hat zugenommen, insbesondere für von Frauen geführte Haushalte und schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit Behinderungen. Kinder sind durch den Konflikt und die Erdbeben besonders gefährdet Opfer von Kinderarbeit und Zwangsrekrutierung zu werden.
In den Gemeinden von Aleppo, Raqqa und Deir-ez-Zor fehlen psychologische und soziale Unterstützungssysteme für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Diese Dienstleistungslücke birgt ein erhebliches Risiko für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Bevölkerung. Verschiedene Hindernisse, wie etwa die Furcht vor der Stigmatisierung als psychisch krank, die räumliche Distanz zu Hilfsangeboten und mangelnde Behandlungsmöglichkeiten erschweren den Zugang zu psychosozialer Unterstützung. Die häufigsten mentalen Gesundheitssymptome in den anvisierten Gebieten sind Stress und Angst, anhaltende Traurigkeit und Depression, Konzentrationsschwierigkeiten, Verlust der Freude an täglichen Aktivitäten, Vergesslichkeit, Appetitverlust und Schlafstörungen.

Hilfsmaßnahmen:
Ziel des Projekts ist die Förderung des psychosozialen Wohlergehens und der Aufbau von Widerstandsfähigkeit in der notleidenden Bevölkerung. Im Fokus steht die Einrichtung von Gemeindezentren, die Schutz und psychosoziale Dienste anbieten. Mit mobilen Outreach-Teams werden zudem gefährdete Bevölkerungsgruppen erreicht, die in abgelegenen informellen Siedlungen leben. Um den ökonomischen Herausforderungen entgegenzuwirken, beinhaltet das Projekt auch Programme, die Jugendliche in Lebenskompetenzen schulen. Für Menschen in besonderen Notlagen werden zudem auch Bargeld- und Sachhilfen bereitgestellt.
Zur Bewältigung psychologischer Probleme wie Angst, Depression und posttraumatische Belastungsstörungen werden ein Fallmanagement eingerichtet und Einzel- und Gruppensitzungen durchgeführt. Zudem werden Freizeitaktivitäten für Jugendliche wie Fitness, Musik oder Fußball angeboten und Aufklärungssitzungen zu mentaler Gesundheit durchgeführt. Gefährdete ältere Menschen können an Freizeit- und Sozialaktivitäten wie Kunsttherapie, Gruppenspielen, Musik oder Gärtnern teilnehmen. Besonders Schutzbedürftige werden an spezialisierte Einrichtungen weitervermittelt.
Mit dem Projekt werden insgesamt 55.680 Personen erreicht, darunter knapp 35.000 Frauen.

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