K-UKR-2024-4021
Psychologische Unterstützung für vom Krieg betroffene ukrainische Familien
Flucht und Vertreibung
CSO Psychological support and rehabilitation "Free Choice" Vilny Vibir
Europa
Ukraine
01.07.2024-31.03.2025
172.499,13 Euro
Hintergrund:
Der im Februar 2022 begonnene Angriffskrieg Russlands hat bisher (Stand Mai 2024) zu über 9.700 Tote unter der ukrainischen Zivilbevölkerung geführt und im Februar 2024 wurde eine zusätzliche Anzahl von 31.000 getöteten ukrainischen Soldaten bekannt. Der Verlust geliebter Menschen während der russischen Aggression hat dabei besonders tiefgreifende und langfristige Auswirkungen auf die Familien von Verstorbenen, die mit Schwierigkeiten, wie schweren psychischen Erkrankungen, akuten Stressreaktionen und depressiven Symptome konfrontiert sind. Besonders Familien von Militärangehörigen, insbesondere diejenigen, die einen Verlust zu beklagen haben oder deren Angehörige vermisst werden oder als Kriegsgefangene inhaftiert sind, sind starken psychischen Belastungen ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie soziale und wirtschaftliche Grundlagen ihres Lebens wiederherstellen, die durch den Krieg zerstört wurden. Sie benötigen gezielte Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit, einschließlich Trauerberatung, Traumaunterstützung und Hilfe bei der Bewältigung von Verlusten. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, bedarf es umfassender Unterstützungssysteme, die psychologischen Gesundheitsdienste vor Ort sind jedoch stark begrenzt.
Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt richtet sich an Veteranen, Familien und Binnenflüchtlinge, die Familienmitglieder im Krieg verloren haben und traumatische Erlebnisse aufarbeiten müssen. Unser Partner Vilnyi Vybir kann auf eine jahrelange Erfahrung in psychosozialer und Trauma-therapeutischer Beratung zurückgreifen und unterstützt durch psychosoziale Hilfe traumatisierte Personen, die unter dem Verlust von Familienmitgliedern durch den Krieg leiden.
Ein Team von qualifizierten und vollständig ausgebildeten Psychotherapeuten führt im Rahmen des Projektes mit den Begünstigten 1.260 individuelle Therapie-Sitzungen für etwa 85 Begünstigte durch sowie insgesamt 36 therapeutische Sitzungen für drei Gruppen mit je 10 Teilnehmern durch. Die Beratungen sind dabei angepasst auf die Gruppe der Begünstigten und wenden verschiedene Methoden der Psychotherapie zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen an – von kognitiver Verhaltens- und Schematherapie bis zu traumafokussierter Verhaltenstherapie, die sich bei der Behandlung verschiedener Arten von Kriegstraumata als wirksam erwiesen haben.
In einer zweiten Projekt-Komponente werden zwei Camps für Familien mit Kindern mit insgesamt 50 Teilnehmer:innen durchgeführt, in denen rund 100 Familienangehörige von Kriegsopfern psychologisch betreut werden. Zusätzlich bietet unsere Partnerorganisation wöchentliche psychologische Selbsthilfegruppen mit insgesamt 56 Treffen für mindestens je 50 Teilnehmer an. Das Ziel des Projekts ist eine deutliche Verbesserung der psychischen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens der vom Krieg betroffenen Menschen. Die Begünstigten werden dabei unterstützt einen Rückgang der Symptome psychischer Störungen, eine Verringerung des Stressniveaus, eine Verbesserung ihrer eigenen Funktionsfähigkeit und der allgemeinen Lebensqualität zu erreichen.
Insgesamt unterstützen die Hilfsmaßnahmen mindestens 205 besonders vulnerable Menschen.