Nothilfe für Kinder in Afar

Hintergrund:
In der äthiopischen Region Afar hat die Bevölkerung in den letzten Jahren mehrere Krisen durchlebt, die besonders die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder stark beeinträchtigt haben. Der zweijährige Konflikt, der im November 2022 endete, hat die am stärksten gefährdeten Menschen weiterhin belastet und wird durch zunehmende Nahrungsmittelunsicherheit, begrenzten Zugang zu Gesundheitsdiensten und sich ausbreitende Krankheitsausbrüche wie Masern, Keuchhusten und Malaria noch verschärft. Besonders betroffen sind über 10.800 Kinder unter fünf Jahren, die durch Hunger, Krankheiten und kontaminiertes Wasser in Gefahr sind. Impfungen sind eine dringend benötigte Intervention, um die hohe Kindersterblichkeit und lebenslange Beeinträchtigungen zu verhindern, jedoch liegt die Impfquote aufgrund des Konflikts bei weniger als 20%. In abgelegenen Gebieten ohne ausreichende Infrastruktur und vor dem Hintergrund einer schwierigen wirtschaftlichen Lage sind die betroffenen Gemeinden besonders schutzlos. Ohne gezielte Unterstützung drohen langfristige gesundheitliche Schäden und irreversible Folgen für die Kinder.

Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern und den Ernährungszustand von Kindern in abgelegenen Gemeinden der Afar-Region, insbesondere in den Distrikten Erebti, Magaale, Konnaba und Aba'ala, zu stärken. In Kooperation mit unserer langjährigen Partnerorganisation, der Afar Pastoralist Development Association (APDA), setzen wir uns dafür ein, das Wohlbefinden von Kindern zu fördern und sie vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen.

Über 7.100 Kinder in den Distrikten Erebti und Aba'ala werden vollständig gegen zehn vermeidbare Krankheiten geimpft, darunter Polio, Tuberkulose (BCG), Tetanus, Keuchhusten, Diphtherie, Hämophilus influenzae, Hepatitis B, Pneumokokken und Masern. Geschulte Gesundheitshelfer:innen stehen in den Gemeinden bereit, um Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung und Durchfall zu behandeln. Sie verfügen über wichtige Medikamente wie Amoxicillin, Paracetamol und Eisensulfat, um die Versorgung sicherzustellen.

Rund 13.500 Kleinkinder in den Distrikten Erebti, Magaale, Konnaba und Aba'ala werden regelmäßig auf Mangelernährung untersucht. Kinder mit Mangelernährung erhalten sofortige Behandlung. Schwerwiegende Fälle, die mit Komplikationen wie Lungenentzündung oder Durchfall einhergehen, werden an das nächstgelegene Gesundheitszentrum überwiesen. Etwa 3.460 Frauen erhalten Unterstützung während der Schwangerschaft und Geburt. Im Falle von Komplikationen wird der Transport zu sicheren Entbindungsorten organisiert, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

Um die Ausbreitung von Krankheiten zu reduzieren, werden 3.000 Haushalte mit Hygieneartikeln und Materialien zur sicheren Wasserversorgung ausgestattet. Diese umfassen Seife, Eimer, 25-Liter-Kanister und Wasserreinigungstabletten.

Durch die Projektaktivitäten werden 20.677 Kinder erreicht. Dieses Projekt wird teilweise finanziell von BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder" unterstützt.