K-TCD-2024-4028
Projekt zur humanitären Unterstützung der Opfer des Sudan-Konflikts in Ouaddaï
Flucht und Vertreibung
Lutherischer Weltbund (LWF)
Afrika
Tschad
15.06.2024 - 15.12.2024
500.000 Euro
Hintergrund:
Seit April 2023 hat der Konflikt im Sudan eine der größten humanitären Krisen und Vertreibungen weltweit ausgelöst. Bis Juni 2024 wurden insgesamt 10 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben: 7,7 Millionen sind innerhalb des Sudans auf der Flucht, mehr als 2 Millionen Menschen sind außer Landes geflohen, in die Zentralafrikanische Republik, den Tschad, in den Südsudan und weitere Nachbarländer.
Der Tschad ist das am stärksten von der Sudan-Krise betroffene Land. Mehr als 600.000 Flüchtlinge sind im Osten des Landes angekommen und jede Woche kommen Tausende dazu. Diese Flüchtlinge leben in zahlreichen formellen und informellen Lagern in 9 Gesundheitsbezirken in den Provinzen Ennedi Ost, Ouaddaï, Sila und Wadi-Fira. In den Lagern gibt es kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung. Malaria, akute Atemwegsinfektionen, Unter- und Mangelernährung und wässriger Durchfall sind nach wie vor die häufigsten Krankheiten. Die Neuankömmlinge sind dringend auf lebensrettenden Schutz und Hilfe angewiesen.
Hilfsmaßnahmen:
Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund einen Beitrag zur Versorgung der notleidenden Flüchtlinge. Im Fokus der Hilfe steht eine bessere Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung, um das Risiko von wasser-und hygienebedingten Krankheiten zu mindern.
In der Gemeinde Alacha wird ein solarbetriebenes Wasserversorgungssystem mit einem Volumen von 100 Kubikmetern installiert. Zudem werden vier neue Bohrlöcher errichtet, an denen per Handpumpe Wasser gezapft werden kann. Zehn bereits bestehende, aber defekte Wasserstellen werden repariert und wieder in Betrieb genommen. Zur Sicherung der Wasserversorgung werden Wasserverwaltungskomitees gegründet und insgesamt 90 Mitglieder der Komitees entsprechend ausgebildet. Außerdem werden 10 Handwerker in der Wartung und der Reparatur von Handpumpen geschult und mit Werkzeugkisten ausgestattet.
Für eine würdige Sanitärversorgung werden 125 Latrinen und Duschblöcke in den Flüchtlingsunterkünften in Alacha und Arkoum errichtet, sowie 75 Handwaschvorrichtungen. Ergänzend werden ebenfalls lokale Komitees zur Instandhaltung der Bauwerke mit Materialien und Werkzeug ausgestattet. Damit die Menschen die sanitären Anlagen auch im Dunkeln sicher aufsuchen können, werden 130 solarbetriebene Lampen an den Einrichtungen installiert.
Zur weiteren Hygieneversorgung werden 1.200 Hygiene-Sets sowie Haushaltsartikel verteilt. Von den Hilfsmaßnahmen profitieren insgesamt 25.000 Flüchtlinge in der Provinz Ouaddaï.