K-LBN-2021-0193
Rehabilitierung u. Ausbau von Infrastruktur und Dienstleistungen im Gesundheitssektor zur Verbesserung von Zugang u. Qualität der Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge u. bedürftige lokale Bevölkerung
Gesundheit
International Orthodox Christian Charities (IOCC)
Asien
Libanon
01.09.2021 - 31.08.2025
4.000.000 Euro
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Hintergrund:
Im Libanon haben kombinierte Effekte der politischen und wirtschaftlichen Krise, verstärkt durch die Auswirkungen der syrischen Flüchtlingskrise und der COVID-19-Pandemie, den Druck auf die existierende Gesundheitsinfrastruktur dramatisch erhöht. Der Libanon gehörte bereits vor der Explosion in Beirut in 2020 zu den fragilsten Ländern der Welt. Seitdem ist das Land laut dem Fragile State Index auf Platz 34 von 179 weltweit gerutscht. Diese Fragilität zeigt sich auch in einer geringen Kapazität zur Erbringung von grundlegenden Dienstleistungen, wie etwa des Zugangs zu gesundheitlicher Basisversorgung durch die gesamte Bevölkerung.
Pro Kopf sind mehr syrische Flüchtlinge (aktuell 855.172) im Libanon beheimatet als in jedem anderen Land der Welt. Berücksichtigt man nicht nur die beim UNHCR registrierten Flüchtlinge, sind die Zahlen noch deutlich höher. So leben hier rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Erhebungen zeigen, dass neun von zehn syrischen Flüchtlingsfamilien in extremer Armut leben. Hinzu kommt, dass die meisten dieser Flüchtlinge (40 %) sich in den bereits strukturschwachen Regionen wie z.B. Bekaa, Nord-Libanon und Beirut niedergelassen haben. Das bereits sehr schwache Gesundheitswesen in diesen Regionen wird dadurch noch weiter überlastet.
Es wird geschätzt, dass mehr als 3 Millionen Menschen im Libanon, rund die Hälfte der Bevölkerung, auf externe gesundheitliche und medizinische Versorgung angewiesen sind, weil sie sich angesichts der schlimmsten Wirtschaftskrise in der Geschichte des Landes keine Behandlungen und Medikamente mehr leisten können. Vulnerable Gruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen sind besonders betroffen. Laut einer Studie des DKH Partners IOCC mit UNICEF, verwendet mehr als die Hälfte der Frauen mit Säuglingen unter 6 Monaten ungeeignete Nahrung und Produkte, die das Risiko von Unterernährung und anderen Krankheiten erhöhen. Beobachtungen des Partners vor Ort weisen ebenfalls auf wesentliche Verschlechterung in der Säuglings- und Kleinkindernährung hin: Immer mehr Frauen hören immer früher mit dem Stillen auf. Da sie sich Milchpulver jedoch nicht leisten können, verdünnen sie Milch mit zu viel Wasser oder mischen teils Zucker, Tee und Stärke unter in der Annahme, dass das Kind dadurch gesättigt wird. Darüber hinaus sind auch Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen von unzureichender gesundheitlicher Versorgung betroffen.
Hilfsmaßnahmen:
Die folgenden Maßnahmen adressieren sowohl syrische Flüchtlinge als auch libanesische Gemeinden, die syrische Flüchtlinge aufnehmen. Die Maßnahmen sind an acht Gesundheitszentren in Bekaa, Nord-Libanon und Beirut gerichtet.
Von den Hilfsmaßnahmen profitieren insgesamt mehr als 93.900 Personen.