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Syrien

Existenzsicherung für Betroffene der Erdbeben

Projeknummer

K-SYR-2024-4035

Bezeichnung

Frühzeitige Wiederaufbauhilfe in erdbebengeschädigten Gebieten in Syrien durch gemeindebasiertes Katastrophenrisikomanagement, Existenzsicherung und Resilienzstärkung

Thema

Erdbeben

Träger

Diakonie Katastrophenhilfe

Kontinent

Asien

Land

Syrien

Gesamtlaufzeit

01.07.2024 - 30.06.2026

Budget

2.250.000 Euro

Hintergrund:
Im Februar 2023 verwüsteten Erdbeben den Nordwesten Syriens und den Südosten der Türkei. In Syrien starben mehr als 5790 Menschen, mehr als 10.000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Die Schäden waren so immens, dass die Gemeinden kaum in der Lage waren, zu reagieren und sich von der Katastrophe zu erholen. Tausende wurden vertrieben oder fanden sich in unsicheren Unterkünften wieder. Viele kleine und mittlere Unternehmen, die Lebensgrundlage der Menschen in der Region, wurden zerstört. Bis März 2023 wurden rund 300000 Menschen vertrieben, von denen 43000 noch nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Die meisten Vertriebenen leben in 70 Aufnahmezentren, Lagern und informellen Unterkünften. Die Erdbeben verschlimmerten die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage in Syrien: nach knapp 14 Jahren Konflikt sind Millionen Menschen intern vertrieben und leiden unter fehlenden Nahrungsmitteln und einer mangelnden Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung. In 2024 waren mit mehr als 16 Millionen so viele Menschen wie nie zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Allein im Nordwesten Syriens brauchen 5,5 Millionen Menschen dringend Hilfe. Fast die Hälfte davon sind Kinder. Grundbedürfnisse wie Nahrung und Wasser sind für viele zum Luxus geworden.

Hilfsmaßnahmen:
Gemeinsam mit lokalen Partnern stärkt die Diakonie Katastrophenhilfe die Lebensgrundlagen der Menschen durch wie Wiederbelebung von Einkommensmöglichkeiten und der landwirtschaftlichen Produktion.

Eine Säule des Projekts besteht aus Maßnahmen zur Sicherung des Lebensunterhalts: Zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse erhalten 500 Familien während der Projektlaufzeit insgesamt sechs Mal Bargeldhilfen in Höhe von je 100 Dollar. Außerdem nehmen 1000 Menschen an einkommensschaffenden Maßnahmen teil, weitere 2500 Personen erfahren Unterstützung zur Gründung eines Kleinunternehmens. Zu den geförderten Beschäftigungen gehören im Agrarsektor beispielsweise Pilz-Zuchten, Gemüseanbau, Hühner- und Viehzucht. Zudem werden Einkommensmöglichkeiten durch schneidern oder Kunsthandwerk vermittelt.  
Zur Stärkung der Einkommen wird ein Mentorship-Programm gestartet, an dem die Teilnehmer etwa in Handelsmöglichkeiten geschult werden. Zudem werden sieben kleine Genossenschaften mit je 15 bis 20 Mitgliedern gegründet, die gemeinsam Geld sparen und verleihen, um so ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit zu stärken. Eine weitere Projektkomponente zielt darauf ab, die Katastrophenvorsorge in den Zielgemeinden zu stärken, damit sie bei künftigen Naturereignissen entsprechend gewappnet sind und Schäden und Verluste möglichst gering bleiben.  Hierzu werden auf Gemeindeebene zwei Gruppen gegründet, die Risiken benennen und beispielsweise Notfallpläne aufsetzen.
Auch die Stärkung der Nahrungsmittelproduktion ist ein wichtiger Teil des Projekts, denn viele Menschen leiden Hunger. Daher werden zwei Feldschulen gegründet, die für Kleinbauern der Gemeinden als Lernorte dienen. Bauern, die von den Erdbeben betroffen waren, können so ihr Wissen nachhaltig ausbauen. Kleine und mittelgroße Bauern erhalten Starthilfe zum Ausbau des Gemüseanbaus.
Ergänzend erhalten die Gemeinden im Projektgebiet Unterstützung beim Wiederaufbau kritischer Infrastruktur. Dazu gehören beispielsweise die Trinkwasserversorgung und Wassertürme oder öffentliche Brotbäckereien.

Von den Projektaktivitäten im Großraum Aleppo profitieren insgesamt mehr als 55000 Menschen.

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