K-AFM-2024-9003
Humanitarian assistance for refugees, displaced persons, and host communities in the crisis affected Sahelian strip
Flucht und Vertreibung
Diakonie Katastrophenhilfe Tschad
Afrika
länderübergreifend
15.08.2024 – 15.04.2026
4.111.111,11 Euro
Auswärtiges Amt (AA)
Hintergrund
In der Sahelzone, die sich von der Grenze zwischen Tschad und Sudan über den Tschadsee bis zur Dreiländerregion Burkina Faso, Mali und Niger erstreckt, herrscht eine anhaltende humanitäre Krise. Diese Krise wird durch bewaffnete Konflikte, wirtschaftliche und politische Instabilität sowie den Klimawandel verschärft. Im Niger leidet besonders die Bevölkerung in den Regionen Diffa und Tillabéri unter Vertreibungen durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen und dem damit verbundenen Verlust ihrer Lebensgrundlagen. Rund ein Drittel aller Einwohner sind Vertriebene, so dass auch in den aufnehmenden Gemeinden die Ressourcenknappheit zunimmt. Im Tschad benötigen im Jahr 2024 etwa 6 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, darunter 3,2 Millionen im Bereich Ernährung. In der Region Tschadsee, im Norden des Landes, sind aufgrund bewaffneter Gruppen mehr als 280.000 Menschen vertrieben worden und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Der Osten des Landes ist von der Sudan-Krise betroffenen: Mehr als 600.000 Menschen sind seit April 2023 aus dem Sudan in den Tschad geflohen. In vielen Camps und aufnehmenden Gemeinden fehlt jedoch eine ausreichende Trinkwasser-, Hygiene- und Nahrungsmittelversorgung.
Hilfsmaßnahmen
Das länderübergreifende Projekt wird gemeinsam mit sechs Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe umgesetzt. Ziel des Projekts ist es, die Ernährungslage von Flüchtlingen, Vertriebenen und aufnehmenden Gemeinden in den einzelnen Projektgebieten zu verbessern und einen Beitrag zur lokalen Selbstbestimmung und Resilienz der von den Krisen betroffenen Gemeinschaften zu leisten.
Die Hilfsmaßnahmen werden in vier Projektgebieten umgesetzt: im Niger in den Regionen Tillabéri (Dreiländereck Mali und Burkina Faso) und Diffa (Dreiländereck Tschad und Nigeria) sowie im Tschad in den Regionen Tschadsee und in den von der Sudan-Krise betroffenen Regionen Ouaddai und Sila im Osten des Landes.
Der Schwerpunkt der Hilfsmaßnahmen liegt im Bereich Ernährungssicherung:
Zur Förderung der Lokalisierung humanitärer Hilfe werden in den Projektgebieten Initiativen gegründet, die künftig die Bedarfe und Prioritäten in ihren Gemeinden einschätzen und entsprechend adressieren können.
In den beiden Projektgebieten im Tschad wird zudem Hilfe im Bereich sexualisierter Gewalt geleistet:
Von dem Projekt profitieren insgesamt mehr als 63.000 Menschen in beiden Ländern, davon sind rund 80 Prozent Frauen.
Partner Niger: Kundji Fondo (KF), Association des Aquaculteurs (ADA).
Partner Tschad: Association pour la Promotion des Libertés Fondamentales au Tchad (APLFT), Lutheran World Federation (LWF), Association des Témoins des Urgences et des Actions de Développement (ATURAD), Réseau Femmes Africaines pour le Développement Durable (REFADD).