„Bunte Kindheit“ - Psychologische Unterstützung und Integration für vertriebenen Kinder in der Ost-Ukraine

Hintergrund:
Der im Februar 2022 begonnene Angriffskrieg Russlands hat bisher (Stand Mai 2024) zu über 9.700 Tote unter der ukrainischen Zivilbevölkerung geführt und im Februar 2024 wurde eine zusätzliche Anzahl von 31.000 getöteten ukrainischen Soldaten bekannt. Der Verlust geliebter Menschen während der russischen Aggression hat dabei besonders tiefgreifende und langfristige Auswirkungen auf die Familien von Verstorbenen, die mit Schwierigkeiten, wie schweren psychischen Erkrankungen, akuten Stressreaktionen und depressiven Symptome konfrontiert sind. Besonders Familien von Militärangehörigen, insbesondere diejenigen, die einen Verlust zu beklagen haben oder deren Angehörige vermisst werden oder als Kriegsgefangene inhaftiert sind, sind starken psychischen Belastungen ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie soziale und wirtschaftliche Grundlagen ihres Lebens wiederherstellen, die durch den Krieg zerstört wurden. Sie benötigen gezielte Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit, einschließlich Trauerberatung, Traumaunterstützung und Hilfe bei der Bewältigung von Verlusten. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, bedarf es umfassender Unterstützungssysteme, die psychologischen Gesundheitsdienste vor Ort sind jedoch stark begrenzt. Durch die zerstörte Infrastruktur ist jedoch auch der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie der schulischen Ausbildung stark beeinträchtigt: Die Unterbrechung des Bildungswesens hat zu langfristigen Folgen bei Kindern geführt, da viele von ihnen nicht regelmäßig zur Schule gehen können oder aufgrund der konfliktbedingten Gewalt traumatisiert sind.

Hilfsmaßnahmen:
Ziel des Projekts „Bunte Kindheit“ zusammen mit der lokalen Partnerorganisation "Caritas Donetzk“ ist es, die psychische Gesundheit von vertriebenen Kindern und Jugendlichen und ihren Familienmitgliedern zu verbessern. Durch ein zugeschnittenes Angebot von psychosozialer Hilfe sollen so die negativen Folgen des Krieges für Kinder aus vertriebenen Familien, die nach Dnipro gezogen sind, gemildert werden.

Konkret geht es in dem Projekt um die Begleitung von 130 Kindern und Jugendlichen, sowie ihren Familien in Dnipro und Vororten im Bereich Bildung, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung und Schutz durch das Schaffen von „Safe Spaces“ mit integrierter psychosozialer Beratung. Das wird erreicht durch Vorschul-Kurse, das Aufbauen von Youth Clubs mit Kunsttherapie Formaten und durch gemeinsame Ausflüge sowie ein 7-tägiges Summer Camp. Darüber hinaus umfasst das Projekt auch die Beratung von betroffenen Eltern zur Unterstützung der psychischen Gesundheit ihrer Kinder.

Die Hauptaufgabe des Projekts besteht darin, einen sicheren und auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichteten „Child Friendly Space“ zu schaffen - einen sicheren Ort, an dem sich Kinder mit anderen Kindern treffen können, um zu spielen, zu lernen, mit den Risiken, denen sie ausgesetzt sind, umzugehen, an einigen Bildungsaktivitäten teilzunehmen und sich zu entspannen.

Dafür ist die Arbeit der Therapeuten des Projekts auf vier Altersgruppen ausgerichtet, um den Kindern ihrem Alter und Reifegrad entsprechend zu helfen:

• Kinder im Vorschulalter (Gruppenarbeit, Vorbereitung auf die Schule) - 4-7 Jahre;
• Kinder im Grundschulalter (Gruppenarbeit, nicht formale Bildung, Entwicklung) - 7-11 Jahre;
• Kinder der Oberstufe (Gruppenarbeit, nicht formale Bildung, Entwicklung) - 12-15 Jahre;
• Teenager (Arbeit in Form eines Teenager-Clubs) - 15-17 Jahre.

Insgesamt erreichen die Hilfsmaßnahmen 200 begünstigte Personen aus der Ukraine.