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Im Fokus: Psychosoziale Betreuung im Flutgebiet

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In der Überschwemmungsnacht watet Hans-Jürgen Schmitz nur in Unterhose bekleidet zur Evakuierungsstelle in Heimerzheim. Danach beginnt der Wiederaufbau, aber die Rückkehr in die Normalität ist schwer. Die traumapädagogische Betreuung des diakonischen Fluthelferteams hilft ihm dabei. Finanziert werden die Stellen aus Spendengeldern für die Diakonie Katastrophenhilfe.

Das Wasser steigt hier in der Euskirchener Straße in Heimerzheim, wo Hans-Jürgen Schmitz mit seiner Familie wohnt, im Verlauf der Nacht vom 14. auf den 15. Juli noch auf zwei Meter Höhe an. Bis unter die Decke des Erdgeschosses seines alten Fachwerkhauses. Alles scheint verloren. Dem großen, kräftigen Mann stehen bei den Gedanken daran die Tränen in den Augen. Der ehemalige Metzgermeister sitzt in seinem mittlerweile wieder neu eingerichteten Wohnzimmer. Die Wand des Fachwerkhauses war schnell trocken, ist nun frisch tapeziert. Es gibt eine neue Couchgarnitur und einen großen Fernseher. Und etwas Deko im Regal. Schmitz blickt auf ein Zierbild. „Aber das ist nicht das gleiche“, sagt er. Es ist nicht die fast 100 Jahre alte Weihnachtskugel oder das für immer verlorene Fotoalbum. „Die Deko ist eben neu“, beschreibt auch Elke Feuser-Kohler. „Sie ist zwar schön, aber ohne Erinnerungen.“ Feuser-Kohler ist Traumapädagogin und wurde beim Diakonischen Werk Bonn und Region für die psychosoziale Betreuung von Flutbetroffenen angestellt. Sie unterstützt Hans-Jürgen Schmitz bei der Verarbeitung der Überschwemmungsnacht und deren Folgen.

Professionelle Hilfe für Betroffene

„Das Fremdbestimmte ist für viele Betroffenen sehr schwer zu ertragen“, beschreibt sie ein typisches Empfinden. Einerseits sei sehr große Dankbarkeit da für die viele Hilfe. Aber den Betroffenen werden auch Entscheidungen abgenommen, gegen ihren Willen. Im Hof von Hans-Jürgen Schmitz steht zum Beispiel ein mächtiger, teurer Mahagoni-Tisch. Gut in Schuss, gute Qualität. „Ich habe da meine Hand drauf gelegt“, so Schmitz, „aber das bin nicht ich.“ Eine Spende war der Tisch, gut gemeint, wie so viele Dinge. Viele haben gesagt, es sei doch schön jetzt alles neu zu bekommen. „Ich habe mir das Neue nicht ausgesucht, ich wollte das nicht.“

Elke Feuser-Kohler besucht Schmitz einmal in der Woche zuhause, spricht mit ihm, hat für ihn und seine Familie ein offenes Ohr. Ihre Stelle und die ihrer drei Kolleginnen und Kollegen werden komplett aus Spendengeldern finanziert, die die Diakonie Katastrophenhilfe erhalten hat. Zunächst sind diese speziell geschaffenen Stellen auf zwei Jahre befristet. Direkt vor Ort in den Überschwemmungsgebieten sind die Fluthelferinnen und Fluthelfer, bieten Sprechstunden an und machen auch viele Hausbesuche.

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