Geberkonferenz Erdbebenhilfe in Syrien und Türkei und Solidaritätskonferenz Venezuela in Brüssel
Vor Konferenzen in Brüssel: Internationale Gemeinschaft muss Menschen in Not mehr unterstützen
Mehr als sieben Millionen Menschen sind aus Venezuela geflüchtet oder migriert. Innerhalb Syriens benötigen 15 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Doch seit Jahren bringt die internationale Gemeinschaft für Syrien nur rund die Hälfte der nötigen Gelder auf, für Venezuela sogar nur ein Drittel.
Anlässlich der Konferenz Solidarität mit Migrant:innen und Geflüchteten aus Venezuela sowie den Aufnahmeländern am 16./17. März in Brüssel sagt Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe:
„Mehr als zwei Millionen Menschen aus Venezuela suchen in Kolumbien Schutz und ein Leben ohne Armut. Kolumbien ist selbst vom jahrzehntelangen Bürgerkrieg geprägt und sucht einen Ausweg aus der anhaltenden Gewalt. Wenn die internationale Gemeinschaft ihr Engagement für Kolumbien nicht verstärkt, ist es dem Land kaum möglich, diese zusätzliche Herausforderung zu meistern.“
Hintergrund Venezuela:
Seit zehn Jahren erlebt Venezuela eine tiefe politische, wirtschaftliche und soziale Krise. Fast 20 Millionen Einwohner benötigten 2022 humanitäre Hilfe, 90 Prozent leben in Armut. In Kolumbien sind in den vergangenen zehn Jahren rund 1,5 Millionen Menschen vertrieben worden. Der UN-Aufruf für humanitäre Hilfe belief sich 2022 für beide Länder auf knapp 1,1 Milliarden US-Dollar. Davon hat die Staatengemeinschaft jedoch nur rund 380 Millionen US-Dollar aufgebracht.
Anlässlich der internationalen Geberkonferenz am 20. März in Brüssel zur Erdbebenhilfe in Syrien und der Türkei sagt Martin Keßler:
„Es brauchte offenbar die Katastrophe in der Katastrophe, um wieder Aufmerksamkeit auf die Not in Syrien zu richten. Das Elend von Millionen hat sich – besonders im Norden - weiter verschärft. Und trotzdem wird humanitäre Hilfe zum Spielball politischer Interessen, wie eine UN-Kommission jüngst bestätigt hat. Lebensrettende Hilfe für die Menschen darf nicht verschleppt oder verhindert werden. Das ist nach zwölf Jahren Krieg und den schweren Erdbeben nicht hinnehmbar.“
Hintergrund Syrien:
Nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 finden im Norden des Landes weiterhin Kämpfe statt. Rund zwei Millionen Menschen leben dort in Camps unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne angemessene Versorgung. Hilfsgüter erreichen die Region nur über wenige Grenzübergänge, die überwiegend von der syrischen Regierung kontrolliert werden. Der Bericht einer UN-Kommission kritisierte die ausgebliebene Unterstützung in den Tagen nach den Erdbeben seitens der syrischen Regierung, aber auch der Vereinten Nationen.
Hinweis für Redaktionen:
Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, und Michael Frischmuth, Leiter Programme, sind vom 20.-22. März in Brüssel und nehmen am European Humanitarian Forum 2023 teil. Beide stehen für Interviews zur Verfügung.
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:
Tommy Ramm - Pressesprecher, Tel.: 030 65211 1225, 0162 2553859
tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de
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