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US-Entwicklungsleistungen gestoppt: Deutschland muss Verantwortung übernehmen 

Die Aussetzung der nahezu kompletten Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe durch die US-Entwicklungsbehörde USAID hat gravierende Auswirkungen auf die direkte Versorgung von mindestens 120 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern.VENRO, der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen, ruft mit zahlreichen Akteuren zum gemeinsamen Handeln der internationalen Gemeinschaft auf und warnt vor unabsehbaren Folgen für das globale humanitäre System.

Als größter humanitärer Geber hatten die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr allein einen Anteil von 42 Prozent an der globalen Finanzierung. Ab kommendem Freitag müssen zudem mehrere Tausend USAID-Mitarbeiter_innen ihre Arbeit global einstellen.   

Internationale Hilfsorganisationen berichten, dass durch den Stopp direkt und indirekt unzählige humanitäre Programme betroffen sind. Zum Beispiel rechnet die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa mit zwei bis vier Millionen Toten durch Rückschritte in der Gesundheitsversorgung. Es gibt umfassende Versorgungsausfälle im Sudan, Syrien, Gaza und der Ukraine. Zudem sind auch die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in den Bereichen Bildung, Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit und Demokratie gefährdet. Konkrete Auswirkungen zeigen sich auch bei VENRO-Mitgliedsorganisationen: So können ein geplantes Projekt zu Ernährungssicherheit in Simbabwe, das über 74.000 Menschen erreicht hätte, und ein Projekt zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern in Rumänien nicht gestartet werden.  

„Hier kommt gerade ein komplettes System zum Erliegen, das Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen ihr Überleben sichert“, sagt Michael Herbst, VENRO-Vorstandsvorsitzender. „Wir, die reichen Geberländer, müssen jetzt schnell handeln, um die schon jetzt katastrophalen Folgen wenigstens dort, wo akut Menschenleben bedroht sind, abzufangen.“ 

Auch die Bundesregierung müsse deshalb nun Sondermittel für die Humanitäre Hilfe und die Krisenbewältigung zur Verfügung stellen und dafür eine europäische Allianz bilden. „Wir sollten diese Entwicklung als Weckruf sehen, um zukünftig nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit zu sichern und den Schutz von Millionen Menschen, die von Kriegen und Krisen betroffenen sind, gewährleisten zu können. Wir brauchen eine Bundesregierung, die daran verlässlich, verantwortungsvoll und solidarisch mitwirkt. Deutschland kann und sollte hier Vorreiter sein”, so Herbst.  

Eine gemeinsame Pressemitteilung folgender Organisationen:  

ADRA Deutschland e.V.
Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.
arche noVa e.V.
AWO International e.V.
Brot für die Welt
CARE Deutschland e.V.
Christoffel-Blindenmission (CBM)
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Diakonie Katastrophenhilfe
Don Bosco Mondo e.V.
German Doctors e.V.
Habitat for Humanity Deutschland e.V.
HelpAge Deutschland e.V.
Help - Hilfe zur Selbsthilfe
humedica e.V.
International Justice Mission (IJM) Deutschland e.V.
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Kindernothilfe e.V.
LandsAid e. V.
Romero Initiative (CIR)
SÜDWIND e.V.
Terre des Hommes
VENRO - Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de