Partner East SOS verteilt Heizmaterial in Frontnähe
Ukraine: Winterhilfe für viele Menschen überlebenswichtig
Die Energieinfrastruktur der Ukraine wird seit Monaten durch russischen Beschuss schwer beschädigt. Millionen Menschen stehen vor einem weiteren schweren Kriegswinter.
„In wenigen Wochen liegen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Dann bleiben Tausende Häuser und Wohnungen kalt, was vor allem Älteren zum Verhängnis werden kann. Die Menschen brauchen dringend Unterstützung“, sagt Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine.
Winterhilfe für die Ukraine hat höchste Priorität: Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre ukrainische Partnerorganisation East SOS versorgten in den vergangenen Wochen bereits mehr als 600 Haushalte in Dörfern der Regionen Charkiw und Saporischschja. Die Menschen erhielten 1.780 Kubikmeter Brennholz zum Heizen. „Die Bereitstellung von Heizmaterial dient auch dazu, den Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Würde unter den aktuellen Lebensbedingungen zu geben. Die täglichen Angriffe durch Raketen und Bomben verlangen den Menschen alles ab“, betont Andrij Waskowycz.
„Die humanitäre Hilfe bedeutet mir sehr viel, vor allem jetzt, wo ich allein bin und mich auf niemanden verlassen kann“, erzählt die 66-jährige Vira. Nachdem ihre Wohnung in der Ortschaft Orichiv zerstört wurde, zog sie mit ihrem Mann im Mai 2022 in das leerstehende Haus ihrer Eltern nahe Saporischschja. Dort musste sie ihren Sohn beerdigen, der im Krieg getötet wurde. Anschließend starb ihr Mann an den Folgen eines Schlaganfalls. „Ich mache mir Sorgen, wie ich diesen Winter überstehen soll. Aber ich habe gelernt, mit wenigen Dingen auszukommen. Das Wichtigste für mich ist das Ende des Krieges“, sagt Vira, die Brennholz zum Heizen ihres Hauses erhalten hat.
Teile des ukrainischen Energieversorgungsnetzes sind stark beschädigt oder zerstört. Die Kapazität der Stromproduktion hat sich halbiert. Davon betroffen sind wichtige öffentliche Einrichtungen, die im Rahmen der Winterhilfe gezielt unterstützt werden. Medizinische Zentren und Wasserversorgungseinrichtungen in den Gebieten Saporischschja, Donezk, Charkiw, Dnipropetrowsk, Sumy und Cherson erhielten bisher 57 Strom-Generatoren, 177 Ladestationen, rund 5.000 Taschenlampen und fast 1.800 Powerbanks. „Damit stellen wir sicher, dass während der anhaltenden Energiekrise eine stabile Kommunikation möglich bleibt und überlebenswichtige Dienstleistungen nicht ausfallen“, erklärt Waskowycz.
Weitere Partner der Diakonie Katastrophenhilfe verteilen in den kommenden Wochen Heizöfen, Decken sowie Gutscheine für Winterkleidung oder Heizmaterial. „Uns besorgt die Lage älterer Menschen, von denen viele trotz der Kampfhandlungen bis zum letzten Moment in ihren Häusern bleiben. Wir müssen alles tun, damit sie über den Winter kommen. Die Lösung der Energiefrage ist in den kommenden Wochen entscheidend, damit Menschen nicht an der drohenden Kälte sterben“, sagt Waskowycz.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
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Stichwort: Ukraine-Krise
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Hinweis für Redaktionen:
Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine, steht für Interviews zur Verfügung.
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