Partner der Diakonie Katastrophenhilfe klären über Risiken durch Landminen auf
Ukraine: Einsatz geächteter Munition verlängert das Leid
In weiten Teilen der Ukraine setzen die Kriegsparteien Landminen ein. Nichtexplodierte Munition, etwa von Streubomben, stellt eine zusätzliche Gefahr dar. „Was heute als militärischer Vorteil betrachtet wird, wird mit Gewissheit für Jahrzehnte zur Last und Gefahr für die Menschen“, warnt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Nach mehr als 18 Monaten Krieg ist rund ein Drittel der Ukraine mit Landminen oder Munition belastet. Die Folgen für das Leben und den Alltag der Menschen sind enorm. Ackerflächen können nicht ohne Risiko betreten oder landwirtschaftlich genutzt werden, wodurch Ernten und Einkommen ausfallen. „Davon ist auch die humanitäre Hilfe betroffen“, erklärt Mario Göb,Programm-Koordinator der Diakonie Katastrophenhilfe für die Ukraine. „Nur durch die gute Ortskenntnis lokaler Partner sind Hilfslieferungen in Frontgebiete überhaupt möglich.“
Mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts hat die Diakonie Katastrophenhilfe im August ein umfangreiches Hilfsprojekt gestartet. Es sieht unter anderem vor, Vertriebene und Einwohner in der Ukraine über die wachsende Gefahr durch Landminen und Munition aufzuklären. „Fakt ist, dass Zehntausende Zivilisten in Frontnähe ausharren und auch viele Vertriebene trotz enormer Risiken in ehemals besetzte Gebiete zurückkehren. Wir müssen sie dringend über die versteckten Gefahren aufklären, um weitere Opfer zu vermeiden“, sagt Göb. Laut den Vereinten Nationen waren von Februar 2022 bis August 2023 mehr als 300 zivile Todesopfer durch Minen zu beklagen, die Dunkelziffer liegt vermutlich aber weit höher.
Über Radioprogramme erfahren die Bewohner, welche Risiken existieren und wie sie diese erkennen. Oft sind geächtete Antipersonenminen unter Toten oder sogar in Spielzeug versteckt. Mit Plakaten, Broschüren und Grafiken werden deshalb auch Kinder aufgeklärt, damit der Weg zur Schule oder das Spielen nicht zur tödlichen Falle wird. Die Partnerorganisation DanChurchAid (DCA), die weltweit seit Jahren in der Minenräumung und –aufklärung tätig ist, bildet bei der lokalen Partnerorganisation Vostok SOS Trainer aus. Sie können neben der Verteilung von Hilfsgütern auch verstärkt Aufklärungsarbeit leisten.
Die Beseitigung von Landminen und nichtexplodierter Munition bindet weltweit enorme finanzielle und zeitliche Ressourcen. Länder wie Südsudan, Kambodscha oder Afghanistan sind auch Jahrzehnte nach Kriegen und Konflikten von den Spätfolgen betroffen. Rund 170.000 Quadratkilometer gelten in der Ukraine als kontaminiert – das entspricht rund der Hälfte der Fläche Deutschlands. „Während Minen in nur wenigen Minuten verlegt werden, dauert deren Beseitigung Jahrzehnte und kostet viele Milliarden Euro. Deshalb muss die Ächtung von Antipersonenminen und Streumunition vor allem in Kriegszeiten weltweit ernstgenommen und eingehalten werden“, betont Dagmar Pruin. Andernfalls seien auch in ferner Zukunft noch viele Todesopfer als Folge dieses Krieges zu beklagen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
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BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine-Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Hinweis für Redaktionen:
Mario Göb, Programm-Koordinator der Diakonie Katastrophenhilfe in Berlin, steht für Interviews zur Verfügung und wird sich ab dem 18. September für zwei Wochen in der Ukraine aufhalten.
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:
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