Destabilisierung der gesamten Region verschärft die Not der Menschen
Syrien: Keine sicheren Orte für Zivilbevölkerung
Die Kämpfe in Syrien zwingen Menschen zur Flucht vor der Gewalt. „Wer noch vor wenigen Wochen meinte, dass Syrien sicher für eine Rückkehr Geflüchteter sei, wird spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Die Lage in der gesamten Region läuft aus dem Ruder und es droht ein Flächenbrand“, warnt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe in Syrien mussten aufgrund der Kämpfe laufende Hilfe vorerst einstellen und versuchen, ihr Personal in Sicherheit zu bringen. Tausende Menschen haben bereits Aleppo und Idlib verlassen, um Schutz und Hilfe zu suchen. Seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs 2011 und den schweren Erdbeben im Februar vergangenen Jahres leiden Millionen Menschen in Syrien unter den Folgen der Flucht, traumatischen Kriegserlebnissen, extremer Armut und Wohnraummangel.
Mit den Kämpfen droht eine neue Dimension der Krise im Nahen Osten. „Erst vor wenigen Wochen haben mehr als eine halbe Million Menschen den Libanon in Richtung Syrien verlassen, um den Kämpfen zwischen israelischer Armee und der islamistischen Hisbollah zu entkommen. Sollten sich die Kämpfe nun in Syrien ausweiten, werden viele zur Rückkehr in den Libanon gezwungen. Deshalb muss die seit wenigen Tagen geltende Waffenruhe dort Bestand haben und von allen Seiten respektiert werden. Andernfalls droht der Zivilbevölkerung ein endloser Albtraum auf der Suche nach sicheren Regionen“, sagt Martin Keßler.
Die Diakonie Katastrophenhilfe steht in engem Kontakt mit ihren syrischen und libanesischen Partnern. Während im Libanon Gemeindeküchen für Geflüchtete unterstützt werden, bereiten Partner in Syrien Nothilfemaßnahmen vor. Dort hatten sie in den vergangenen Jahren unter anderem Wohnraum saniert, der durch den Krieg oder die Erdbeben beschädigt oder zerstört wurde, und psychosoziale Hilfe geleistet. Rund sieben Millionen Menschen wurden laut UN-Angaben innerhalb Syriens seit 2011 vertrieben.
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Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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