Partner hält Hilfe landesweit aufrecht
Sudan-Krise: Mittel für Nothilfe aufgestockt
Seit dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts im Sudan vor anderthalb Jahren ist die Zahl der Vertriebenen auf fast 11 Millionen Menschen gestiegen. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt 1,5 Millionen Euro bereit, um unter anderem die sogenannten Emergency Response Rooms (ERR) im Sudan weiter zu unterstützen. Die lokal organisierten Hilfskomitees spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den wachsenden Hunger.
Zu zahlreichen Regionen des Sudans haben Hilfsorganisationen keinen Zugang mehr. Umso wichtiger werden organisierte Nachbarschaftsgruppen, welche die Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln oder Medikamenten versorgen. „Wir leisten nicht Hilfe für andere, sondern für uns selbst. Für uns alle“, erklärt Hajooj Kuka, Vertreter der ERR in Berlin. „Unsere Freiwilligen arbeiten in Gemeindeküchen mit, weil sie selbst essen. Sie arbeiten in Krankenhäusern mit, weil sie deren Service selbst irgendwann benötigen. So halten wir die Dinge am Laufen.“
Der erbitterte Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) soll laut Schätzungen von Beobachtern bis zu 150.000 Menschenleben gefordert haben. 25 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung - sind laut UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Überschwemmungen hatten in den vergangenen Wochen die Not vergrößert und den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera begünstigt. Rund 750.000 Menschen droht eine Hungersnot. Mit der Fortdauer des Konflikts steigt die Zahl derer, die hungern und auf Hilfe angewiesen sind. „Wir sehen uns als starken Partner innerhalb des humanitären Hilfesystems. Wir können nur zusammen diese Krise bewältigen“, betont Hajooj Kuka. Deshalb dürfe lokalisierte Hilfe nicht als glücklicher Zufall interpretiert werden, sondern als komplementärer Teil von humanitärer Hilfe in zukünftigen Krisen.
„Das Engagement der vielen Freiwilligen verringert die Gefahr, dass eine der schlimmsten humanitären Krisen unserer Zeit noch mehr Opfer fordert, als sie es ohnehin bereits tut“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Ich bin zuversichtlich, dass die ERR auch in anderen Krisen und Konflikten ein wegweisendes Vorbild sein können, um die Hilfe von zivilgesellschaftlichen Basisbewegungen anzuerkennen und einzubeziehen.“ Seit Mitte dieses Jahres erreicht die Diakonie Katastrophenhilfe über die ERR rund 140.000 notleidende Menschen im Sudan. Das evangelische Hilfswerk hat die verfügbaren Mittel um 500.000 Euro auf insgesamt 1,5 Millionen Euro erhöht, um auf die zunehmende humanitäre Krise im Sudan und den Nachbarländern zu antworten.
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