Größte humanitäre Katastrophe braucht mehr internationales Engagement und Diplomatie
Sudan: 21 Millionen Menschen hungern
Fast die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung leidet akut an Hunger. Mehr als 100.000 Menschen drohen daran zu sterben, wenn Hilfe ausbleibt. „Hunger fällt nicht vom Himmel. Er ist menschengemacht und wir müssen ihn auch zusammen bewältigen. Es ist empörend, dass im Sudan heute rund 21 Millionen Menschen von ausreichend Nahrungsmitteln abgeschnitten sind. Das sind mehr Menschen als in Nordrhein-Westfalen leben. Bei dieser Dimension der Not braucht es dringend mehr Hilfe“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Anhaltende Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und Milizen der Rapid Support Forces (RSF) haben die humanitäre Katastrophe im Sudan weiter verschärft. Rund 14 Millionen Menschen sind auf der Flucht. „Zivilisten werden beschossen und getötet, Häuser und Geschäfte geplündert. Täglich fliehen hunderte Frauen und Kinder ausgehungert und völlig erschöpft in die Nachbarländer, um dieser Gewalt zu entkommen. Das muss enden“, sagt Dagmar Pruin.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt im Sudan die Emergency Response Rooms (ERR). Die nachbarschaftlichen Hilfskomitees verteilen Nahrungsmittel, evakuieren Familien, betreiben Gemeindeküchen oder statten Gesundheitszentren mit Medikamenten aus. Dafür hat die Diakonie Katastrophenhilfe 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. „Trotz der verzweifelten Lage macht mir Hoffnung, dass dieses lokale Engagement funktioniert. Unsere Unterstützung der Emergency Response Rooms ist für das Überleben und den Schutz vieler Menschen wichtig. Sie trägt auch dazu bei, damit Gemeinden nicht auseinanderbrechen und zivilgesellschaftliche Kräfte den Krieg überstehen. Nur mit ihnen kann eine nachhaltige Friedenslösung gefunden werden“, sagt Dagmar Pruin.
Dafür muss sich die internationale Gemeinschaft deutlich stärker als bisher einsetzen. Das humanitäre Hilfsprogramm der Vereinten Nationen für den Sudan ist trotz der verheerenden Lage nur zu zwei Dritteln finanziert. „Neben mehr Hilfsgeldern ist eine neue diplomatische Initiative nötig. Es darf aber kein Burgfrieden zwischen zwei Kriegsparteien ausgehandelt werden, der zivilgesellschaftliche Akteure ausschließt. Sie sind es, die unter enormen Risiken den Menschen tagtäglich helfen und an ihrer Seite stehen“, so Pruin.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
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Stichwort: Sudan-Krise
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