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Mitarbeiter von Hilfswerken zählen zu den häufigsten Anschlagsopfern

Somalia: Helfer riskieren täglich ihr Leben

In Somalia prägen auch nach der Wahl eines neuen Präsidenten Ende Januar Gewalt, Entführungen und Morde den Alltag. Vor der Küste machen Piraten die Gewässer am Horn von Afrika unsicher. Im Land haben radikal-islamistische Untergrundgruppen der neuen Regierung den Krieg erklärt. Wie gefährlich die Lage ist, hat die Hörfunkjournalistin Bettina Rühl bei ihrem Besuch in der somalischen Hauptstadt Mogadischu vor kurzem erfahren. Bei ihrem Besuch traf sie Mitarbeiter von Daryeel Bulsho Guud (DBG), der Partnerorganisation der evangelischen Hilfswerke „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe sowie des katholischen Hilfswerks Caritas international. Dabei ist deutlich geworden, dass die Helfer unter ständiger Todesgefahr arbeiten.

Mit zu den häufigsten Anschlagszielen zählen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. 2008 sind der stellvertretende Direktor von DBG, Mohamoud Mohamed Keyre, ein freier Mitarbeiter sowie ein Wachmann durch Attentate getötet worden. Ein Mitarbeiter, mit dem Rühl sprach, wurde überfallen und mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen. Angesichts der gefährlichen Situation versuchen die DBG-Mitarbeiter, möglichst wenig aufzufallen. Wenn sie die Flüchtlingscamps am Rande der Hauptstadt Mogadischu besuchen, geben sie sich nicht als Helfer zu erkennen. Sie berichten von katastrophalen Zuständen in den Lagern.

Viele Familien müssten unter einer Plastikplane hausen, bei großer Hitze tagsüber und kühlen Temperaturen nachts, heißt es. Viele könnten nicht einmal etwas verdienen, weil sie keine Arbeit finden. „Wenn das Kämpfen aufhören würde, könnten sie endlich wieder in ein normales Leben zurückfinden“, sagte ein DBG-Mitarbeiter zu Rühl. „Das einzige, was diese Menschen brauchen, ist Frieden“, fügte er hinzu. Gefragt, warum er sein Leben riskiere, sagte er, er sehe es als seine Pflicht an, den Bedürftigen zu helfen.

DBG unterstützt die aus der Hauptstadt Vertriebenen, deren Zahl auf rund 700.000 geschätzt wird, mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Planen und Hygieneartikeln. Ebenso halten die Mitarbeiter für die Flüchtlingskinder in den Lagern den Schulunterricht aufrecht, unterstützen Gemeindearbeit und leisten Versöhnungsarbeit. Besonders die hygienischen Zustände in den Lagern seien besorgniserregend, sagt ein DBG-Mitarbeiter. Tuberkulose, Durchfallerkrankungen, Hautkrankheiten sowie Masern breiten sich schnell aus und führen zu Todesfällen. Am weitesten verbreitet sei Malaria, an der viele Kinder sterben. Angesichts der schlechten Versorgungslage leiden viele Menschen an Mangel- und Unterernährung.

Für ihre Arbeit bitten die kirchlichen Hilfswerke um Spenden unter dem Kennwort „Somalia“:

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/somalia

Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder online www.caritas-international.de

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de