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Bestürzung bei Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“

Mitarbeiter wird in Somalia Opfer eines Mordanschlags

Mit großer Bestürzung haben die evangelischen Hilfsorganisationen Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“ auf die gezielte Ermordung des stellvertretenden Direktors ihrer Partnerorganisation in Somalia, Mohamoud Mohamed Kheire, reagiert. Der 60-Jährige, der seit 1996 für DBG (Hilfe für Alle) Opfern des Bürgerkriegs geholfen und sich um Aussöhnung bemüht hat, ist nach Angaben von DBG-Mitarbeitern in Somalias Hauptstadt Mogadischu am Freitag Nachmittag erschossen worden.

In Mogadischu sind Tausende Menschen auf der Straße, um ihre Trauer und Wut über den Tod Kheires auszudrücken, berichten die DBG-Mitarbeiter. „Wir sind empört und betroffen über das sinnlose Verbrechen an einer Person, die sich mit aller Kraft für die notleidenden Menschen in seinem Heimatland eingesetzt hat“, sagte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe und von „Brot für die Welt“, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel. Mit seinem Tod verliere das Land auch einen Motor für den Frieden, so die Theologin.

Kheire habe sich der humanitären Aufgabe verpflichtet gefühlt, sagte der Leiter der Abteilung Katastrophenhilfe, Volker Gerdesmeier. Der als „MMK“ bekannte Kheire war im ganzen Land als Respektsperson anerkannt. Er hatte die Fähigkeit, zwischen den Clans zu vermitteln.

In einer seiner letzten Nachrichten an Gerdesmeier beschreibt Kheire das Leiden der an Mangelernährung leidenden Bürgerkriegs-Opfer. „Ihr Anblick würde jeden zu Tränen rühren“, heißt es. Kheires Tod stößt bei seinen Kollegen und Freunden auf völliges Unverständnis.

Das Hilfsprojekt DBG (Daryeel Bulsho Guud) begann 1992 während der großen Hungersnot. Die Organisation enthält sich jeglicher Parteinahme. Alle somalischen Clans sind in ihr vertreten. Seit längerem haben die Mitarbeiter mit Besorgnis eine Eskalation der Gewalt in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land beobachtet. So wurden allein in den vergangenen Wochen vier UN-Mitarbeiter getötet.

Somalia hat seit dem Sturz von Machthaber Mohamed Siad Barre 1991 keine funktionierende Regierung mehr. 2006 ist ein kriegerischer Konflikt ausgebrochen.

Für Rückfragen: Rainer Lang, Pressereferent: 0711-2159-147 oder 0174 313 56 51

 

Ihr Pressekontakt

Bild von Tommy Ramm

Tommy Ramm

Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe

+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de