Diakonie Katastrophenhilfe RWL bleibt vor Ort
Millionenhilfen nach Flutkatastrophe
Der Weg zurück in die Normalität ist für Betroffene der Flut noch lang. Deshalb steht für die Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) fest: Die Diakonie-Familie bleibt vor Ort, solange sie gebraucht wird. „Die Betroffenen mit ihren teils komplexen Problemen benötigen weiterhin umfassende Unterstützung“, sagt Kirsten Schwenke, juristische Vorständin des Diakonischen Werks Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL), am Montag in Düsseldorf. „Wir verstehen unsere Förderung ganzheitlich. Neben finanzieller Unterstützung bieten wir auch individuelle Beratung und psychosoziale Begleitung an.“
43,3 Millionen Euro wurden bislang an die Diakonie Katastrophenhilfe RWL gespendet. Innerhalb kürzester Zeit wurden davon 2,8 Millionen Euro unbürokratisch als Soforthilfen ausgezahlt. Mit dem Geld werden zudem die Stellen von 45 Mitarbeitenden in zehn mobilen Fluthilfeteams finanziert. Die Teams besuchen Betroffene zuhause und helfen ihnen beim Ausfüllen von Formularen, beraten sie beim Beantragen staatlicher Hilfen und stehen ihnen bei Problemen und Ängsten zur Seite.
11,3 Millionen Euro wurden bislang ausgegeben, weitere 25 Millionen Euro sind fest verplant. Aktuell sei vor allem die Nachfrage nach Haushaltsbeihilfen hoch. „Viele Menschen brauchen auch jetzt noch Unterstützung beim Wiederbeschaffen grundlegender Dinge wie Möbel und Haushaltsgeräte“, erklärt die Diakonie RWL-Vorständin. Bisher sind mehr als 1.000 Anträge für Haushaltsbeihilfen bearbeitet, das entspricht über drei Millionen Euro an ausgezahlten Hilfen allein in diesem Projekt. Insgesamt sind dafür rund 5,5 Millionen Euro eingeplant.
Mindestens zehn Millionen Euro sind für die Wiederaufbauhilfe vorgesehen. Außerdem verlängert die Diakonie Katastrophenhilfe RWL die psychosoziale Begleitung in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) mindestens um ein weiteres Jahr bis Ende August 2023. „Der Seelsorgebedarf in der zermürbenden, sich hinziehenden Wiederaufbauphase ist enorm“, erklärt Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Unsere Seelsorgeteams unterstützen die Menschen, die Erlebnisse aus der Flutnacht zu verarbeiten. Sie helfen dabei, die Betroffenen soweit zu stabilisieren, dass sie in der Lage sind, ihren Alltag wieder zu bewältigen.“
Für Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, steht fest: „Wir müssen auch künftig mit solchen oder ähnlichen Katastrophen in Deutschland rechnen.“ Er ruft dazu auf, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Dazu gehörten etwa Trainings und Evakuierungspläne in Gemeinden. „Wir klären auf, wie Betroffene ihre Häuser so wiederaufbauen können, dass sie künftigen Naturkatastrophen standhalten.“ Das funktioniere nur mit verlässlichen Partnern vor Ort.
Hinweise für Redaktionen:
Finden Sie hier kurze Statements von Betroffenen und Helferinnen.
Sabine Elsemann, Psychologin und Notfallseelsorgerin im mobilen Team im Ahrtal:
„In zahlreichen Gesprächen erlebe ich, dass die Menschen sich in einer Talsohle befinden. Sie kommen nicht wirklich voran, vieles läuft schleppend. Erst jetzt realisieren sie, wie ihre Lage wirklich ist.“
Gabi Gasper, Betroffene aus Altenburg im Ahrtal:
„Sabine Elsemann ist mein Flutgeschenk. Anfangs hatte ich schlimmste Angstzustände. Allmählich finde ich zurück ins Leben, aber ich brauche weiterhin emotionale Unterstützung.“
Nadine Günther-Merzenich, Leiterin mobiles Team Euskirchen:
„Die sogenannten einfachen Beratungsfälle sind aktuell durch, nun geht es an die eher komplexeren. Bei uns bekommen die Betroffenen konkrete und bedarfsorientierte Hilfe. Was dabei auffällt: Viele setzen die Schadenssummen eher zu niedrig an als zu hoch, weil sie nicht einschätzen können, wie viel sie in ihr Haus investiert haben.“
Heidi Jonas, Betroffene aus Arloff in Bad Münstereifel:
„Meine Tochter, die halbseitig gelähmt ist, leidet anders unter den Folgen der Flut. Die Diakonie Katastrophenhilfe RWL finanziert ihr eine Reittherapie, die ihr körperlich und emotional richtig guttut. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Für Ihre redaktionelle Arbeit vermitteln wir Ihnen gerne mobile Helfer:innen und Betroffene der Flut, die über ihre Erfahrungen berichten können.
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie in der digitalen Pressemappe
Diakonie Katastrophenhilfe RWL:
Unter dem Namen Diakonie Katastrophenhilfe RWL haben sich die Diakonie Katastrophenhilfe und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland zusammengeschlossen.
Pressekontakt:
Anna Horneffer, Projektleitung Öffentlichkeitsarbeit
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anna.horneffer@diakonie-katastrophenhilfe.de
Ihr Pressekontakt
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Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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