Projekte verbessern Unterkünfte und den Zugang zum Arbeitsmarkt
Menschen bei Neuanfang in Syrien unterstützen
Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt mehr als drei Millionen Euro für neue Projekte in Syrien ein, um Vertriebene des Bürgerkriegs und Betroffene der Erdbeben von 2023 zu unterstützen. „Die nächsten Monate sind entscheidend, um den Menschen bei einem Neustart in ihrem Land zu helfen und Perspektiven zu schaffen“, sagt Mathew Masinde, Regionalbüroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Laut einer Umfrage stehen syrische Geflüchtete in der Türkei vor allem wegen des fehlenden Wohnraums, geringer Einkommensmöglichkeiten und einer volatilen Sicherheitslage einer Rückkehr nach Syrien skeptisch gegenüber.
Fast 14 Millionen Syrerinnen und Syrer waren vor dem Sturz von Baschar al-Assad im eigenen Land vertrieben oder haben Schutz im Ausland gesucht. Für eine freiwillige und sichere Rückkehr brauchen sie verlässliche Einkommensquellen, verfügbare Unterkünfte und ein sicheres Umfeld. Laut einer Umfrage von Support to Life (STL), einer türkischen Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, zog zum Jahresbeginn nur jeder fünfte syrische Flüchtling in der Türkei eine Rückkehr nach Syrien in Betracht, während mehr als die Hälfte vorerst in der Türkei bleiben möchte. Fast 91 Prozent nennen fehlende Unterkünfte als Haupthindernis für eine Rückkehr. Die Türkei hat mehr als drei Millionen syrische Geflüchtete aufgenommen.
Wer eine Rückkehr nach Syrien plant, sorgt sich um die hohen Lebenshaltungskosten und die fehlenden Einkommensmöglichkeiten. „Die Folgen des Konflikts, die hohe Inflation der vergangenen Jahre und die desolate Wirtschaftslage geben den Menschen kaum eine Chance, aus eigener Kraft die anhaltende Not zu überwinden. Aus den Hoffnungen auf einen Wandel darf keine Frustration werden“, sagt Mathew Masinde. Bereits im vergangenen Jahr hatten Partner der Diakonie Katastrophenhilfe im Nordwesten Syriens Berufslehrgänge für Frauen und Männer gefördert und bezahlte Arbeitseinsätze durchgeführt. Dabei wurden kilometerlange Bewässerungsgräben repariert, um die landwirtschaftliche Produktion zu fördern. Ab Februar startet ein neues Projekt im Umfang von knapp einer Million Euro, um ähnliche Hilfe auszuweiten.
Auch die Instandsetzung von Wohnraum in Syrien spielt eine wichtige Rolle. „Im Norden Syriens leben mehr als zwei Millionen Menschen in Zeltcamps und viele weitere Familien in beschädigten Gebäuden – teils ohne Türen und Fenster und ohne Elektrizität oder funktionierende sanitäre Anlagen. Mit der Schaffung menschenwürdiger Unterkünfte verbessern wir die Lage der intern Vertriebenen und gleichzeitig die Perspektiven für Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren wollen“, sagt Masinde. Rund 200 Wohnungen werden in den kommenden Monaten saniert und zehn Gebäude im Erdbebengebiet verstärkt. Zu den Schwerpunktregionen gehören Aleppo, Hama und Latakia.
Die englischsprachigen Ergebnisse der STL-Umfrage unter syrischen Geflüchteten in der Türkei finden Sie hier: https://www.supporttolife.org/wp-content/uploads/2025/01/250108_Intentions-Survey-Report_EN.pdf
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
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Stichwort: Flüchtlingshilfe Syrien
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Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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