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Diakonie Katastrophenhilfe hilft in Kolumbien

Kolumbien: Fünf Jahre nach Friedensvertrag benötigen die Menschen weiterhin Hilfe und Schutz

Fünf Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen FARC und kolumbianischer Regierung ist die humanitäre Situation in vielen Teilen Kolumbiens spürbar schlechter als zuvor. Die Zahl der von dem Konflikt betroffenen Menschen ist seit 2016 kontinuierlich angestiegen. Bewaffnete nichtstaatliche Akteure versuchen, das von der FARC hinterlassene ökonomische, soziale und politische Vakuum zu füllen. Diese Versuche führen zu Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, zwischen den Gruppen und mit den staatlichen Sicherheitskräften.

Diese Situation betrifft vor allem Kleinbauern, Afrokolumbianer und Indigene in ländlichen Gebieten. Diese haben durch die herrschende Unsicherheit große Schwierigkeiten, ihre Felder zu erreichen, oder in größeren Städten wichtige Basisdienstleistungen zu erhalten. Immer wieder kommt es auch zu neuen Vertreibungen (fast 60.000 Menschen 2021) und gezielten Tötungen besonders von lokalen Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens. Durch die Vertreibungen fehlen den Menschen sichere Unterkünfte, ausreichend Nahrungsmittel und der Zugang zu sauberem Wasser.

Die Corona-Pandemie und damit verbundene Ausgangsbeschränkungen verstärken diese Situation für die ärmere Bevölkerung in den Konfliktgebieten zusätzlich. „Wir müssen leider feststellen, dass auch heute Gewalt und Unsicherheit gerade in den ländlichen Regionen die humanitäre Situation der Menschen massiv beeinträchtigen“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Unsere Aufgabe bleibt es, gemeinsam mit unseren Partnern die Menschen vor Ort zu unterstützen und zu ihrem humanitären Schutz beizutragen.“

Die Diakonie Katastrophenhilfe führt ein mit Unterstützung der EU finanziertes humanitäres Hilfsprojekt für Menschen in den Regionen Cauca, Putomayo und Meta/Guaviare durch. Ziel ist es, den von der Gewalt und ihren Auswirkungen betroffenen Menschen Zugang zu Bildung, psychosozialer Unterstützung und Schutz vor lebensgefährlichen Minen zu ermöglichen. Schulräume werden saniert, damit Kinder und Jugendliche Nachhilfe erhalten, um Lernrückstände aufzuholen und sich wieder in die Schule eingliedern zu können. Lehrer, Eltern und Schüler nehmen an Workshops zur Krisenbewältigung teil.

Das Projekt beinhaltet außerdem einen Nothilfe-Mechanismus, falls Dörfer im Projektgebiet aufgrund der bewaffneten Konflikte erneut abgeriegelt oder Menschen vertrieben werden. Die Betroffenen erhalten dann kurzfristig Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Bargeldhilfen für die erste Zeit.  

Der Bürgerkrieg in Kolumbien dauerte 50 Jahre und kostete über 220.000 Menschen das Leben. Mehr als sieben Millionen Menschen wurden innerhalb Kolumbiens vertrieben. Im Herbst 2016 unterzeichnete die kolumbianische Regierung ein Friedensabkommen mit der FARC-Guerilla. In Kolumbien suchen außerdem etwa 1,7 Millionen Flüchtlinge aus Venezuela Schutz.

Hinweise für Redaktionen:
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Thomas Beckmann, Pressesprecher
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Tommy Ramm

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