Alarmierende Ernährungslage wird humanitäre Hilfe im kommenden Jahr bestimmen
Kampf gegen Hunger auf Jemen und Demokratische Republik Kongo ausgeweitet
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat in Jemen und der DR Kongo zwei weitere Projekte gestartet, um Familien den Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Damit hat das Hilfswerk in diesem Jahr ein sieben Millionen Euro umfassendes Programm gegen Hunger in sieben Ländern komplettiert. „Wir antworten damit auf die wachsenden Ernährungskrisen, um drohende Hungersnöte im kommenden Jahr abzuwenden“, sagt Michael Frischmuth, Programmleiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Mit jeweils rund einer Million Euro verbessert die Diakonie Katastrophenhilfe die Ernährungslage von mehr als 40.000 Menschen in Jemen und der Demokratischen Republik Kongo. Im Jemen erhalten 1.000 Familien in den kommenden Monaten Bargeldhilfen, um Lebensmittel kaufen zu können. Parallel wird die Trinkwasserversorgung in den Gouvernements Shabwah und Marib verbessert. In der kongolesischen Provinz Kasaï Central erhalten mehr als 1.100 Familien Lebensmittel sowie Saatgut und landwirtschaftliche Geräte. Auf 45 eingerichteten Feldern werden die Familien landwirtschaftlich geschult. „Dadurch verbessern wir ihre Anbautechniken und Erträge, damit sich Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden besser versorgen können“, erklärt Frischmuth.
In den vergangenen Jahren hatten Krieg und bewaffnete interne Konflikte in beiden Ländern dazu geführt, dass Millionen Menschen auf der Flucht sind und oftmals hungern müssen. In der DR Kongo leiden laut UN-Angaben 26,4 Millionen Menschen unter akuter Ernährungsunsicherheit, im Jemen sind es rund 17 Millionen Menschen. Während dort im Oktober eine Waffenruhe ohne weitere Verlängerung endete, hatten im Osten der DR Kongo aufflammende Gefechte zwischen Armee und Rebellen mehr als 200.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Ein Ende der humanitären Krisen ist nicht in Sicht.
Im Gegenteil: „Die Prognosen sind für diese und weitere Länder alarmierend“, sagt Michael Frischmuth. „Insbesondere das Horn von Afrika bereitet uns Sorgen, wo bereits viele Menschen an Hunger gestorben sind. In Somalia sind fünf Regenzeiten in Folge ausgefallen. Das verschärft die Not immens.“ Sollten nicht ausreichend finanzielle Mittel für Hilfsmaßnahmen für Somalia zur Verfügung stehen, droht laut einer IPC-Prognose rund 700.000 Menschen ab März 2023 eine Hungersnot.
In Somalia, Äthiopien, Kenia und Südsudan hat die Diakonie Katastrophenhilfe dieses Jahr bereits vier Millionen Euro zusätzlich für den Kampf gegen den Hunger eingesetzt. Auch in Haiti wurde ein Hilfsprogramm gestartet, nachdem sich dort die Versorgungslage durch die steigenden Preise und Bandenkriminalität enorm verschlechtert hatte. „Der wachsende Hunger wird die humanitäre Hilfe im kommenden Jahr bestimmen“, sagt Michael Frischmuth. „Um in weiteren Ländern helfen zu können, rufen wir deshalb zu Spenden auf.“
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