Diakonie Katastrophenhilfe fordert schnelle humanitäre Hilfe für Bevölkerung
Gaza-Streifen: Medizinische Versorgung in Gefahr
Stuttgart, 9. Januar 2009. Die Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung im Gaza-Streifen. Das evangelische Hilfswerk appelliert an beide Konfliktparteien, der Forderung des UN-Sicherheitsrates nach sofortiger Waffenruhe nachzukommen. Angesichts der immer dramatischer werdenden Lage für die Bevölkerung sei ein sofortiger und sicherer Zugang für humanitäre Hilfe unabdingbar. Die Versorgungslage werde immer kritischer, berichten Mitarbeiter von Partnerorganisationen.
„Die Menschen sind auf schnelle Hilfe angewiesen“, sagt der Leiter der Abteilung der Diakonie Katastrophenhilfe, Volker Gerdesmeier, im Blick auf die besorgniserregenden Berichte von Partnerorganisationen im Gaza-Streifen. So reichen die Vorräte des von der anglikanischen Kirche getragenen Al Ahli-Hospitals in Gaza-Stadt nur noch für wenige Tage. Im Rahmen des weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT (Kirchen helfen gemeinsam) unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe die Klinik. Medikamente und medizinische Güter stehen an der Grenze zum Gaza-Streifen zum Transport bereit.
Wegen der Kämpfe mussten am Donnerstag, 8. Januar, drei von ACT unterstützte Kliniken ihre Arbeit vorerst einstellen. Die Gefahr für Patienten und Mitarbeiter sei zu groß geworden, heißt es. So schnell wie möglich wollen die Kliniken jedoch die Versorgung der Opfer des Kriegs wieder aufnehmen. Kurz zuvor waren drei mobile Kliniken von ACT-Partnern trotz klarer Kennzeichnung bei einem israelischen Luftangriff zerstört worden. Auch die Direktorin des Al Ahli-Hospitals, Suhaila Tarazi, hat auf die Gefahren für die Mitarbeiter und deren Familien hingewiesen. Erst vor wenigen Tagen sei ein Kind einer Krankenschwester bei einem Bombenangriff getötet worden, berichtet sie.
Tarazi, berichtet, dass sie und ihre Mitarbeiter seit Beginn des Konflikts mindestens 16 Stunden am Tag medizinische Hilfe leisten. Täglich kommen neue Verletzte in die Klinik. Die Direktorin ist äußerst besorgt wegen der zur Neige gehenden Vorräte. Weil die Stromversorgung zusammengebrochen ist, hängt die medizinische Versorgung von Generatoren ab, für die jedoch der Treibstoff äußerst knapp ist.
Für ihre Arbeit bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden unter dem Kennwort: „Naher Osten“
Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online hier.
Caritas International: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder www.caritas-international.de
Bei Rückfragen: Rainer Lang, Pressereferent: 0711-2159-147 oder 0174-313 56 51
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Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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