Think Tank mit jungen Aktivisten und Aktivistinnen wird gegründet
Festgottesdienst zur Einführung der Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe: Pfarrerin Dagmar Pruin
In einem Festgottesdienst in der St. Marienkirche in Berlin wird die Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, am Donnerstag durch den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, offiziell in ihr Amt eingeführt.
„Es gibt viel, das sich in Ihrem Leben als gute Vorbereitung auf Ihre neue Aufgabe liest“, sagte Bedford-Strohm. Dazu zählten die engagierte Jugendzeit mit Friedens Aktivismus und Umweltbewegung ebenso wie Pruins jahrelange Erfahrungen im jüdisch-christlichen Dialog und die Beschäftigung mit dem Forschungsbereich. Pruin habe als Lernerfahrung, auch aus dem christlich-jüdischen Dialog, das, was Gott von uns will, immer so verstanden: Es ist kein „Du musst“, sondern „Du bist in Kraft gesetzt, das auch zu tun“. „Wenn das Ihr innerer Motor ist, wenn das Ihr Herzschlag ist, dann haben Sie alles was Sie brauchen für Ihr neues Amt“, so Bedford-Strohm in seiner Einführungsansprache.
Frau Pruin erklärte: „Wir sind ein Werk, in dem so viele Menschen Kraft, Klugheit und Engagement einbringen. Ein Werk, das auf seine klugen und engagierten Partner angewiesen ist und von ihnen lernen kann, wie Zukunft gelingen kann. Ein Werk, für das die klare politische Analyse der Wirklichkeit und das Erzählen der Hoffnung kein Gegensatz – sondern konstitutiv eingeschrieben ist.“ Klima- und Geschlechtergerechtigkeit seien ihr besonders wichtige Themen aus den strategischen Zielen des Werkes: „Der Klimawandel ist die Herausforderung der kommenden Jahre und Covid hat uns schonungslos aufgezeigt, wie angreifbar wir alle für globale Krisen sind. Frauen und Mädchen wurden durch die Pandemie besonders hart getroffen - durch häusliche Gewalt im Lockdown und den Verlust von Arbeitsplätzen. Wir brauchen eine große gemeinsame Kraftanstrengung, um mühsam Erkämpftes zu bewahren und weiter auszubauen.“
Pruin kündigte an, die jungen Menschen viel stärker in den Blick zu nehmen. “Wir werden noch in diesem Jahr ein Zukunftsboard aus jungen internationalen Aktivistinnen und Aktivisten ins Leben rufen.“ Durch den Think-Tank sollen Ideen, Inhalte, Kreativität und Schlagkraft junger Menschen stärker in die strategische Ausrichtung und die konkrete Projektarbeit vor Ort einfließen, um diese zukunftsfähig zu gestalten. Die Mitglieder des Boards kommen u.a. aus der Brot-für-die-Welt-Jugend, ein Teil soll auch im Globalen Süden aktiv sein. Wichtig sei, dass die Mitglieder des Boards nachweislich Erfahrungen in sozialen Bewegungen, Jugendnetzwerken oder anderen Bewegungen haben, die sich für soziale, ökologische und kulturelle Belange einsetzen. „Junge und profilierte Aktivisten und Aktivistinnen beraten zu zukunftsrelevanten Themen und geben uns Impulse, wie die Perspektiven junger Menschen auch in der strategischen Ausrichtung von Brot für die Welt stärker berücksichtigt werden können“, sagte Pruin.
Zum Festgottesdienst und anschließendem Empfang werden Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Kirche und Gesellschaft, Vertreterinnen und Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen aus Genf und des internationalen Netzwerks kirchlicher Hilfswerke, der ACT Alliance aus Genf und Brüssel erwartet.
Pfarrerin Dagmar Pruin hatte bereits am 1. März die Nachfolge der langjährigen Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel angetreten, wegen der Pandemie-Situation war die offizielle Amtseinführung auf den 30. September gelegt worden. Die promovierte Theologin hatte zuvor sieben Jahre als Geschäftsführerin die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste geleitet. Dagmar Pruin ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Die Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe bilden gemeinsam mit der Diakonie Deutschland das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (EWDE), Vorsitzende des Vorstands ist Dagmar Pruin. Für das Werk sind am Hauptsitz in Berlin sowie in den Außenstellen im Ausland 800 Mitarbeitende tätig. Das EWDE wird getragen von der EKD und ihren 20 Landeskirchen, den 17 Landes- und 67 Fachverbänden der Diakonie, den evangelischen Freikirchen sowie dem Evangelischen Missionswerk.
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