Aufklärungsarbeit wird durch Gesundheitsprojekt verstärkt
Cholera breitet sich im Libanon aus
Die lebensgefährliche Durchfallkrankheit Cholera, die im August zunächst in Syrien ausgebrochen war, breitet sich nun im Libanon aus. In beiden Ländern sind bereits mindestens 110 Menschen gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation stuft das Ansteckungsrisiko im Libanon landesweit als sehr hoch ein. Die Partnerorganisation International Orthodox Christian Charities (IOCC) der Diakonie Katastrophenhilfe klärt die Menschen verstärkt auf.
„Leider wissen viele nicht, wie sie die Erkrankung erkennen und sich schützen können“, sagt Ilona Gajdikova, die als Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe einen frischen Eindruck mitbringt. Gajdikova besuchte zwei Gesundheitszentren in der Bekaa-Ebene und im Nord-Libanon, in denen Einheimische und syrische Geflüchtete medizinisch behandelt werden. „Unser Partner IOCC bringt dort und in den Gemeinden den Menschen praktisch bei, wie sie Früchte oder Flächen desinfizieren und eigenständig Mittel gegen Dehydrierung herstellen können.“ Das ist ein wichtiger Faktor für viele Familien, die sich solche Produkte aus der Apotheke kaum noch leisten können.
Seit Jahren befindet sich der Libanon in einer extremen wirtschaftlichen Krise. Drei von vier Menschen leben bereits unterhalb der Armutsgrenze. Vor allem Geflüchtete aus Syrien trifft die anhaltende wirtschaftliche und soziale Not mit voller Wucht. Dadurch hat die Cholera, die seit knapp 30 Jahren nicht registriert wurde, leichtes Spiel im Libanon. Mehr als 3.200 Verdachtsfälle wurden seit Oktober registriert, Tendenz steigend. Laut UN-Angaben seien mittlerweile 18 von 26 Distrikten betroffen. Stetige Stromausfälle behindern die kontinuierliche Trinkwasserversorgung. Abwasser kann nicht fachgerecht entsorgt werden. Die wenigsten Menschen können armutsbedingt noch die Tarife dafür bezahlen.
Besonders gefährdet sind Kleinkinder: „Jeder vierte Cholerafall im Libanon betrifft Kinder unter fünf Jahren“, sagt Vera Voss, Büroleiterin der Diakonie Katastrophenhilfe in Amman. „Aus Erfahrung wissen wir, dass rund die Hälfte aller Säuglinge unter sechs Monaten nicht ausschließlich gestillt wird. Sie sind einem erhöhten Risiko von Unterernährung und Krankheiten ausgesetzt.“ Zusatznahrung für Säuglinge und Kleinkinder werde teilweise unter unhygienischen Umständen zubereitet. Darum sei Aufklärung unter Schwangeren und stillenden Müttern so wichtig.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt zusammen mit IOCC acht Gesundheitszentren in Bekaa, Nord-Libanon und Beirut. In dem Projekt für eine verbesserte Gesundheitsversorgung werden rund 80.000 Menschen über das Stillen und die Kleinkinderernährung aufgeklärt. Die Kosten für ärztliche Leistungen werden für 30.000 Menschen subventioniert. Zusätzlich werden Regenwassersammelsysteme und Abwasseraufbereitungsanlagen installiert.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
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IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Flüchtlingshilfe Syrien
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
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Tommy Ramm
Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
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