Diakonie Katastrophenhilfe stellt 500.000 Euro bereit
Armenien: Längerfristige Hilfe für Geflüchtete aus Bergkarabach
Nahezu alle Einwohner haben Bergkarabach verlassen und in Armenien Schutz gesucht, nachdem Aserbaidschan im September die Kontrolle über die Kaukasus-Region erlangt hatte. Da eine Rückkehr ausgeschlossen ist, leitet Diakonie Katastrophenhilfe längerfristige Hilfe für Geflüchtete ein.
„Die Menschen haben viele Tage der Angst erlebt und zehn Monate unter einer Blockade durch Aserbaidschan gelitten. Die Flucht nach Armenien war die einzige Option“, berichtet Tsovinar Ghazaryan, Programm-Direktorin von der Partnerorganisation Armenia Round Table Foundation of the Mother See of Holy Etchmiadzin (ART). „Die Geflüchteten, die hier angekommen sind, befinden sich physisch und psychisch am Rande des Zusammenbruchs und können sich kaum noch selbst versorgen.“ Sie benötigen vor allem feste Unterkünfte, Nahrungsmittel und Hygieneartikel.
Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt 500.000 Euro bereit, um die kommenden zwei Jahre zu unterstützen. Rund ein Drittel des Geldes steht zunächst für finanzielle Soforthilfe zur Verfügung. Mit Gutscheinen können Geflüchtete in den Regionen Ararat und Gegharkunik selbst entscheiden, was sie in den kommenden Wochen am Nötigsten brauchen und einkaufen. „Diese Form der Unterstützung ist am flexibelsten und hat schon in der Vergangenheit gut funktioniert“, sagt Michael Frischmuth, Leiter der Programmabteilung der Diakonie Katastrophenhilfe. Bereits 2020 konnte das evangelische Hilfswerk auf diese Weise bei der letzten Flüchtlingskrise helfen. „Mehr als 100.000 Menschen haben Bergkarabach verlassen. Für Armenien mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern ist das eine enorme Herausforderung, weshalb die Hilfe über einen längeren Zeitraum dringend nötig sein wird“, sagt Michael Frischmuth.
Hintergrund:
Nach einem blutigen Krieg erklärte sich Bergkarabach Mitte der neunziger Jahre mit Unterstützung Russlands und Armeniens für unabhängig. Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Kaukasus-Region gehört jedoch völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Der lange eingefrorene Konflikt eskalierte 2020 durch Kampfhandlungen erneut, bei denen Aserbaidschan besetzte Gebiete zurückeroberte. Nach einer langanhaltenden Blockade erlangte Aserbaidschan am 19. September binnen weniger Stunden die militärische Kontrolle der Region, was die Flucht der mehrheitlich armenischen Bevölkerung ausgelöst hat. Bergkarabach soll per Dekret der einstigen Regierung ab dem 1. Januar 2024 aufgelöst werden.
Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Krise Armenien
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Hinweis für Redaktionen:
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:
Tommy Ramm - Pressesprecher, Tel.: 030 65211 1225, 0162 2553859
Ihr Pressekontakt
Tommy Ramm
Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
+49 30 65211 1225tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de