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Sudan

Nothilfe für Menschen im Sudan

Projeknummer

K-SDN-2024-4036

Bezeichnung

Supporting LocaSupporting Localization Efforts in Sudan (SLED)   

Thema

Flucht und Vertreibung

Träger

Diakonie Katastrophenhilfe

Kontinent

Afrika

Land

Sudan

Gesamtlaufzeit

01.07.2024 - 28.02.2025

Budget

500.000 Euro

Hintergrund:
Der Krieg im Sudan ist die größte humanitäre Krise in der Region und eine der größten weltweit. Der anhaltende Konflikt begann im April 2023 nach Unstimmigkeiten über die Integration der Rapid Support Forces (RSF), einer paramilitärischen Gruppe, in die sudanesische Armee. Auch in den Jahrzehnten zuvor litt der Sudan unter zahlreichen Konflikten, darunter zwei Bürgerkriege und der Darfur-Konflikt. Seit April 2023 wurden rund 10 Millionen Menschen gezwungen ihre Heimat zu verlassen. 7,7 Millionen sind innerhalb des Landes vertrieben, mehr als 2 Millionen Menschen sind in die umliegenden Nachbarländer geflohen, die meisten davon in den Südsudan und in den Tschad. Vor allem in den Regionen Darfur und Kordofan eskalieren die Kämpfe zusehends. Hunderttausende flüchten in überfüllte Sammelunterkünfte, in denen es an grundlegender humanitärer Versorgung fehlt.
Die anhaltende Krise hat die ohnehin schwache sudanesische Wirtschaft weiter geschwächt, Handel und Landwirtschaft sind kaum mehr möglich. Berichte über Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Gewalt und Plünderungen sind weit verbreitet. Vielerorts sind die Strom-, Wasser- und Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Besonders dramatisch ist die Ernährungslage: nach neuesten Schätzungen stehen mindestens 5 Millionen Menschen im Sudan am Rande der Hungersnot.
Feindseligkeiten und Kämpfe im gesamten Sudan hindern internationale Hilfsorganisationen daran, die notleidende Bevölkerung zu erreichen und auf die schwierige humanitäre Lage zu reagieren. Selbst das UN-System kann in den von der RSF kontrollierten Gebieten nur begrenzt Hilfe leisten. Die Bewegungsfreiheit im ganzen Land ist stark eingeschränkt und gefährlich, was den Zugang zu den Märkten und die Einfuhr von Lebensmitteln und anderen Gütern erschwert. Aufgrund der katastrophalen Situation ist humanitäre Hilfe in vielen Teilen des Sudans nur (noch) über die lokale Zivilgesellschaft möglich, die auf informeller Ebene Notleidende mit Nahrungsmitteln versorgt, medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung anbietet oder schützende Unterkünfte bereitstellt.

Hilfsmaßnahmen:
Um der notleidenden Bevölkerung im Sudan zu helfen, hat die Diakonie Katastrophenhilfe ein Pilotprojekt aufgesetzt, dass über lokale Gemeinden rasch und wirksam humanitäre Hilfe leistet. Hierzu wird mit einem Netzwerk informeller sudanesischer Gemeindeorganisationen zusammengearbeitet, den sogenannten Emergency Response Rooms (ERR). Diese „Graswurzelorganisationen“ haben sich zusammengeschlossen, um die grundlegendsten Bedürfnisse in ihren Gemeinden zu decken. Sie teilen ihre Ressourcen untereinander in einer Praxis, die als "gegenseitige Hilfe" bezeichnet wird.  Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die begrenzten Ressourcen landesweit dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Derzeit gibt es mehr als 200 ERRs im gesamten Sudan, die Hilfe in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Schutz und Sicherheit leisten. Im Rahmen des Projekts werden den lokalen Gemeindegruppen Bargeldzuschüsse (Cash-Grants) gewährt, die damit zuvor vorgeschlagenen Hilfsaktivitäten in ihren Gemeinden umsetzen. Dazu gehört beispielsweise die Verteilung von Lebensmitteln und Trinkwasser, medizinische Versorgung oder auch die Aufrechterhaltung der Stromversorgung sowie logistische Hilfen für Gesundheitseinrichtungen.  
Mit den Cash-Grants in Höhe von durchschnittlich 5.000 Euro leisten die ERR in ihren Gemeinden jeweils für 1-3 Monate bedarfsgerechte Nothilfe. Aufgrund der dynamischen Konfliktsituation vor Ort wird flexibel reagiert und die Hilfe auch kurzfristig angepasst, um wichtige Versorgungslücken zu schließen. Daher sind die Hilfsmaßnahmen und auch die Zahl der erreichten Menschen vorab nicht exakt festlegbar und können sich ändern. Von dem Pilotprojekt sollen rund 142.000 Menschen im Sudan profitieren.

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