K-COL-2020-1001
Integration und Zusammenleben von Opfern und intern Vertriebenen des bewaffneten Konfliktes sowie venezolanischen Migrant*innen in Kolumbien.
Flucht und Vertreibung
Tierra de Paz (TDP-COL)
Amerika
Kolumbien
01.08.2020 - 31.12.2024
5.170.000 Euro
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Hintergrund:
Die im Friedensabkommen von 2016 vorgesehene Aufarbeitung des langjährigen Konflikts in Kolumbien kommt nur schleppend voran. Insbesondere in ländlichen Gebieten wie im Department Cauca gibt es nach wie vor viel Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. Ein Drittel der Bevölkerung dort sind intern Vertriebene. Zugleich verzeichnet Kolumbien mit rund 1,8 Millionen, die höchste Zahl von Migrant*innen aus dem krisengeschüttelten Venezuela, die zumeist illegal im Land sind. Viele von ihnen haben sich in irregulären Siedlungen am Rande der Städte angesiedelt, wo sie keine Arbeit finden und in Armut leben. Besonders Kinder leiden unter diesen Bedingungen ebenso wie Frauen, die vielen Formen von Gewalt ausgesetzt sind und kaum Zugang zu sozialer, rechtlicher oder medizinischer Hilfe haben.
Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt will dazu beitragen, den Friedensprozess zu fördern und das Zusammenleben in den von den Folgen des Konflikts und Zuwanderung aus Venezuela betroffenen Gemeinden im Cauca und in Cali zu verbessern. Die Unterstützung richtet sich sowohl an Opfer und Beteiligte des Konflikts als auch Zugewanderte aus Venezuela. Ein besonderer Fokus liegt auf Überlebenden sexueller Gewalt und Kindern. Über einen Zeitraum von vier Jahren werden monatlich 240 Kinder in Tageszentren auf die Grundschule vorbereitet. Die Gemeindezentren dienen zudem als Anlaufstellen, in denen Opfer des Konflikts und zugewanderte Familien psychologische Unterstützung und Rechtsberatung erhalten. Erwachsene können in Kursen lesen und schreiben lernen oder eine Berufsausbildung absolvieren, die ihnen Zukunftsperspektiven eröffnet. Freizeit- und Sportangebote helfen insgesamt 1.940 rückkehrenden und venezolanischen Familien in Cali, am Gemeindeleben teilzuhaben und die wachsende Fremdenfeindlichkeit zu überwinden. Rund 1.000 Menschen, die während des Konflikts Angehörige verloren haben, sollen wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden und Zugang zu Wohnraum, Bildung, Gesundheitsleistungen und Einkommensmöglichkeiten erhalten.
Von dem Projekt profitieren in den Regionen Cali, Nordcauca und Popayán insgesamt 30.800 Personen.