K-AFG-2024-4032
Lebensrettende Mehrzweck-Bargeldhilfe für am stärksten gefährdeten Rückkehrer zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse
Flucht und Vertreibung
Coordination of Humanitarian Assistance “CHA”
Asien
Afghanistan
01.06.2024 - 30.11.2024
500.000 Euro
Hintergrund:
Vier Jahrzehnte des Konflikts haben zu zahlreichen Vertreibungswellen innerhalb Afghanistans und über seine Grenzen hinweg geführt. Besonders in Folge des Regimewechsels im August 2021 kämpft Afghanistan mit verschärfter Armut, geschlechtsbasierter Gewalt, einer stark eingeschränkten Gleichstellung und Teilhabe von Frauen an öffentlichen Angelegenheiten und gravierenden Folgen des Klimawandels. Der Regimewechsel durch die Taliban hat die Vertreibungssituation von Menschen aus Afghanistan deutlich verschärft:
In der Folge hat sich die ökonomische Situation verschlechtert und bisherige Hilfsgelder wurden zum größten Teil eingekürzt oder komplett vorenthalten, um das Taliban-Regime nicht zu unterstützen. Darüber hinaus haben die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels zu einer weit verbreiteten Wasserkrise geführt, die den Bedarf an Nahrungsmitteln, Gesundheit und Ernährung noch verschärft. In Afghanistan, das für Erdbeben anfällig ist, gab es im vergangenen Jahr fast 400 Erdbeben, darunter auch schwere Beben in der Provinz Herat, was den Bedarf an Unterkünften weiter erhöht.
Obwohl die konfliktbedingte Vertreibung seit 2021 deutlich zurückgegangen ist, sind immer noch etwa 6,3 Millionen Menschen - fast jeder siebte Afghane, langfristig vertrieben. Dies ist die größte Zahl von Binnenvertriebenen in Südasien und die zweitgrößte weltweit. Haushalte von Langzeitvertriebenen leben häufig in einfachen, nicht gemeldeten Notunterkünften in der Nähe von Stadtzentren, für die es keine rechtlichen Vereinbarungen zur Landnutzung gibt, und sind von Zwangsräumungen bedroht. Im Jahr 2023 gab es zahlreiche Drohungen und tatsächliche Zwangsräumungen in städtischen informellen Siedlungen. Die anhaltende Vertreibung und die hohen Rückkehrzahlen unterstreichen die Notwendigkeit dauerhafter Lösungen, einschließlich freiwilliger Rückkehr, lokaler Integration oder Neuansiedlung.
Hilfsmaßnahmen:
Das Hilfsprojekt ist auf sechs Monate angelegt und zielt darauf ab, Bargeldhilfen an die am stärksten gefährdeten und schockgeschädigten Rückkehrenden und Binnenflüchtlinge in der Provinz Badghis, Afghanistan zu verteilen. Im Rahmen des Projekts werden 1.189 Haushalte Mehrzweck-Bargeldunterstützung für den Grundbedarf erhalten. Jeder begünstigte Haushalt – wozu auch Familien mit bis zu sieben Personengehören - erhält dafür einen Betrag in Höhe von umgerechnet 180 Euro. Mit den Mehrzweck-Bargeldunterstützung soll ein finanzieller Puffer geschaffen werden, der den Taliban unzugänglich ist und und den begünstigten Menschen ermöglicht, sich schneller von existenziellen Schocks zu erholen. Mithilfe der Bargeldhilfen können die begünstigten Personen selbst entscheiden, für welche ihrer unmittelbaren Bedürfnisse sie das Geld ausgeben und ihre Abhängigkeit von Nothilfe in Zukunft verringern.