K-SSD-2023-4040
Improving Food and Socio-Economic Security through community capacity building in Kajo-keji, South Sudan
Flucht und Vertreibung
Support for Peace and Education Development Program (SPEDP)
Afrika
Südsudan
01.11.2023 -31.10.2024
300.000 Euro
Hintergrund:
Im Südsudan sind mehr als neun Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über sechs Millionen Menschen leiden unter Ernährungsunsicherheit, Tendenz steigend. In den jüngsten Konflikten und der Klimakrise wurden schätzungsweise 4 Millionen Menschen vertrieben, davon 2 Millionen innerhalb des Landes. Der lange Bürgerkrieg, die wiederkehrenden gewaltsamen Konflikte und die klimabedingten Katastrophen haben das Land in einen Kreislauf humanitärer Notsituationen gebracht. Die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen wurden zerstört, was zu einer schweren Wirtschaftskrise geführt hat, die das Land weiterhin plagt und die Armut und Verwundbarkeit der Bevölkerung noch verschlimmert. Viele Familien können ohne humanitäre Hilfe ihre Grundbedürfnisse nicht decken.
In den Bundesstaat Central Equatoria, im Süden des Landes und südlich der Hauptstadt Juba, sind in den vergangenen Jahren viele Vertriebene zurückgekehrt. Doch ihre Lebensgrundlagen sind zerstört und die meisten Rückkehrer haben keine finanziellen Mittel, um sich mit Landwirtschaft wieder eine Existenz aufzubauen. So leiden die Menschen an einer Ernährungskrise: viele Eltern sparen ihre Mahlzeiten ein, damit für die Kinder genügend übrigbleibt, oder sie essen Wildfrüchte, die oftmals nicht genießbar sind und krankmachen. Steigende Preise für Grundnahrungsmittel erschweren die Lage zusätzlich.
Die beiden wichtigsten Einkommensquellen in Kajo-Keji sind Subsistenzlandwirtschaft und Viehzucht. Zu den häufigsten Anbauprodukten gehören Mais, Maniok, Sorghum und Erdnüsse. Obwohl die Viehzucht eine wichtige Einkommensquelle für die Gemeinschaft darstellt, ist sie unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht nachhaltig: die natürlichen Ressourcen sind erschöpft, so dass es zu Konflikten um Weideland kommt. Daher werden dringend alternative Erwerbsmöglichkeiten für die Menschen benötigt. Eine Möglichkeit ist beispielsweise der Fischfang, der bis vor kurzem nur von etwa 6 % der Bevölkerung ausgeübt wurde, ebenso wie die Bienenzucht.
Hilfsmaßnahmen:
Das Projekt baut auf einem Pilotprojekt aus dem Vorjahr auf. Ziel ist es, die Ernährungssituation in der Region Kajo-Keji nachhaltig zu stärken. Das Projekt unterstützt Binnenvertriebene und Aufnahmegemeinschaften, indem es ihnen die Möglichkeit gibt, neue Erwerbsmöglichkeiten zu erkunden und die Ernährungssicherheit in den Familien zu verbessern. Rückkehrer aus Flüchtlingslagern und Binnenvertriebene können so ihr Leben in ihrer ursprünglichen Heimat in Kajo-Keji wieder in die Hand nehmen.
Um die landwirtschaftliche Erwerbsquellen wiederzubeleben werden folgende Aktivitäten durchgeführt:
100 besonders bedürftige Haushalte werden im Rahmen des Projekts zudem mit Bargeldhilfen unterstützt. Jeder Haushalt erhält eine einmalige Überweisung von 92 Euro (100 Dollar).
Ergänzend werden alle Begünstigten des Projekts in der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen geschult, um auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimas auf die Landwirtschaft und die Ernährungssysteme zu reagieren. Sie werden in den Bereichen Boden- und Wasserschutz, Agroforstwirtschaft sowie Schutz und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen geschult. Insgesamt profitieren von dem Projekt 1.200 Personen, davon 720 Frauen und 480 Männer.