Diakonie Katastrophenhilfe zieht gemischte Bilanz
Fünf Jahre nach dem Erdbeben in Haiti
Fünf Jahre nach dem Erdbeben in Haiti zieht die Diakonie Katastrophenhilfe eine gemischte Bilanz. Das Beben am 12. Januar kostete über 230.000 Menschen das Leben und machte 1,3 Millionen Menschen obdachlos. „Wir haben Tausenden Menschen in vielen Projekten beistehen können und ihre Situation verbessert. Doch Haiti bleibt ein armes, vergessenes Land mit vielen grundsätzlichen Problemen“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. In den vergangenen Jahren hat das Hilfswerk rund 40 Projekte für Nothilfe, Wiederaufbau, Katastrophenvorsorge und Ernährungssicherung umgesetzt. Insgesamt 2.115 Häuser wurden wiederaufgebaut und damit erdbebensicherer Wohnraum für rund 10.000 Menschen geschaffen. Zudem wurden drei Schulen für 3.200 Kinder sowie drei Gesundheitsstationen Instand gesetzt und 50.000 Menschen mit Aufklärungsprogrammen gegen die Ausbreitung der Cholera erreicht. Die Diakonie Katastrophenhilfe hatte 19,4 Millionen Euro an Spenden erhalten und sich insbesondere auf die ländlichen, strukturschwachen Gebiete im Südosten Haitis konzentriert.
Sturmsichere Häuser und Katastrophenvorsorge
In der Gemeinde Cotes-des-Fer baute die Diakonie Katastrophenhilfe Häuser wieder auf, legte mit den Bewohnern Gemüsegärten und Saatgutspeicher an, um die Bauernfamilien unabhängig von fremder Hilfe zu machen. Eine Erfolgsgeschichte ist die von Janette Déjau. Ihr Haus wurde beim Erdbeben komplett zerstört. „Ich saß hier draußen im Hof“, erinnert sie sich, „die Erde hat so gebebt, dass ich herumhüpfte.“ Eine Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe hat ihr und ihrer Familie ein neues, stabiles Haus gebaut. Janette Déjau ist stolz darauf. Es ist größer und komfortabler als ihr altes und hat 2012 Hurrikan Sandy standgehalten. In einem Wassertank fängt sie Regenwasser vom Dach auf und nutzt es, um ihren Garten zu gießen, zu kochen und zu waschen. Auch die Bohnen, die sie aus dem Saatgut der kommunalen Speicher gezogen hat, wachsen gut. „Wir haben immer genug zu essen“, meint die 58-Jährige, die hier gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Tochter und den beiden Enkelkindern lebt.
Strukturelle Probleme erschweren Hilfe
Doch bis heute zählt Haiti zu den ärmsten Ländern der Erde. „Die fehlende Infrastruktur hat die Hilfe enorm erschwert: Keine Zufahrtstraßen, kaum Strom oder Wasseranschlüsse, keine Toiletten, keine Abwasserentsorgung“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Haiti bleibt risikoanfällig für Katastrophen und politisch instabil. Deshalb unterstützen wir die Bevölkerung vor allem in Ernährungssicherung und Katastrophenvorsorge, um sie zu stärken.“
Die Diakonie Katastrophenhilfe ist Mitglied im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe. Insgesamt haben die vier Organisationen Caritas International, Deutsches Rotes Kreuz, Unicef und Diakonie Katastrophenhilfe rund 71 Millionen Euro Spenden für die Opfer des Erdbebens auf Haiti erhalten.
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