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Logbuch Ukraine: Einblicke in die Arbeit Teil I

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Unsere ukrainische Partnerorganisation Vostok SOS ist auf Monitoring Mission im Osten der Ukraine. Jeden Tag besuchen die Mitarbeitenden andere Orte, um mit den Menschen zu sprechen, die Lage zu erfassen, humanitäre Nöte zu erkennen und Evakuationsbedarf zu registrieren. Die Ergebnisse des Monitorings helfen, den operativen Fokus dorthin zu richten, wo Menschen keine andere Hilfe bekommen. Wir veröffentlichen Auszüge aus ihrem Logbuch, geführt von Imke Hansen. Heute: Tag 1, Odessa.

Unterwegs in Odessa

Der Strand ist abgesperrt. Kein einziges Boot ist zu sehen. Schilder weisen auf Minenkontamination hin. Hier konnte den ganzen Sommer niemand baden. Auf dem Strand, wo es für Menschen zu gefährlich ist, haben sich Möwen ausgebreitet. Odessa, das Strandbad der Ukraine, im Kriegszustand. 

Wo sonst intensiver Touristenbetrieb ist und ein Freizeitangebot das nächste übertönt, ist es nun still. Die Restaurants sind geschlossen. Einzelne Spaziergänger mit ihren Hunden auf der Strandpromenade können das Bild kaum beleben. Ein Kiosk bietet Maiskolben und Glühwein an.

Wir finden ein offenes Restaurant und essen mit Strandblick. Normalerweise ein umkämpfter Platz, nahezu unmöglich zu bekommen, heute ist das Restaurant leer. Es geht nur Bargeldzahlung, weil es keinen Netzwerkempfang gibt. Die ganze Ukraine hat aktuell Probleme mit der Stromversorgung, dem Internet und dem mobilen Netzwerk. 

Wir verlassen den Geisterstrand und fahren weiter. Im Zentrum sehen wir eine lange Schlange. Menschen stehen für Trinkwasser an.

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